Gelsenkirchen. Das “Tor auf Schalke“, das Regionalliga-Stadion, neue Trainingsplätze und eine “Footbonaut“-Anlage umfasst, ist ein anspruchsvolles und teures Unterfangen. Damit es umgesetzt werden kann, müssen Einnahmen fließen - durch nennenswerte Transfererlöse und den Einzug in die Champions League.

Die Qualifikationsspiele zur Champions League gegen PAOK Saloniki und die Umsetzung des Bauvorhabens „Tor auf Schalke“ sind eng miteinander verknüpft. Nur wenn es den Königsblauen gelingt, die Gruppenphase dieses überaus ertragsträchtigen Wettbewerbes zu erreichen und darüber hinaus nennenswerte Erlöse über Spielertransfers zu erzielen, wird eine Realisierung des Projektes auf dem Arena-Areal möglich.

Der Grund ist ein Vorstandsbeschluss aus dem späten Frühling, an den Schalkes Finanzvorstand Peter Peters erinnert: „Da haben wir entschieden, keine neuen Verbindlichkeiten für die Baumaßnahme aufzunehmen.“ Bordmittel, wie jeder weiß, sind aktuell nicht vorhanden, um den Baggern grünes Licht zu geben. Trotzdem wurde die Planung vereinsintern vorangetrieben, um für den Tag X vorbereitet zu sein. Peters: „Das alles ist soweit in Abstimmung mit den entsprechenden Stellen der Stadt Gelsenkirchen geschehen.“

Umjubelter Leipziger Entwurf

Die Basis aller Überlegungen bildet weiterhin der umjubelte Entwurf des Leipziger Büros „schulz & schulz“, mit dem es im Dezember 2012 den Architekten-Wettbewerb gewann. Ausführen, sagt Peters, werden das Vorhaben aber andere. „Da haben wir uns für das Gütersloher Büro ,Walhorn Architekten und Ingenieure’ entschieden.“ Das erstellte die „TönniesArena“ in Rheda-Wiedenbrück.

Geplant ist laut Peters in einem ersten Bauabschnitt ein Regionalliga-Stadion auf dem Gelände des ehemaligen Parkstadions. Das Spielfeld soll nicht, wie früher mal überlegt, gedreht werden, sondern so angelegt sein, wie es immer war. Auf den Platz der abgerissenen Haupttribüne soll eine funktional gestaltete Tribüne mit entsprechender Logistik für vier Mannschaften kommen. „Außerdem wollen wir die alte Gegengerade in Teilen restaurieren“, erläutert Peters. Das Fassungsvermögen des Stadions für Reserve und Bundesliga-Nachwuchsteams läge bei 10.000 bis 15.000 Besuchern, „je nachdem, wie viel wir restaurieren lassen“.

Haupttrainingsplatz plus Übungsfelder

Zur Planung zählen außerdem zwei neue Trainingsplätze, eine Vergrößerung des Haupttrainingsplatzes sowie kleine Übungsfeldern für die Profis. „Diese vier Plätze“, so der Finanzvorstand, „bilden eine Achse. Das Investitionsvolumen liegt bei 13 Millionen Euro, die wir saisonübergreifend erwirtschaften müssen. Auch dafür ist das Erreichen der Gruppenphase der Champions League für uns sehr wichtig.“

Läuft alles nach Wunsch, könnte mit den Rodungsarbeiten in der Winterpause begonnen werden und der erste Bauabschnitt im September 2014 fertiggestellt sein.

Der „Footbonaut“ kommt

Zur ersten Bauphase der Schalker gehört auch der Kauf einer so genannten „Footbonaut“-Anlage für rund 1,5 Millionen Euro. Dieses Gerät wurde von dem Berliner Christian Güttler erdacht und fordert dem Spieler hohe Konzentration, Gedankenschnelligkeit und Zielgenauigkeit ab.

14 mal 14 Meter groß ist das Feld, auf dem der Akteur den Ball von einer der acht Wurfmaschinen zugespielt bekommt. Zwei davon sind an der Mitte jeder Seite angebracht. Der Ball kommt von dort angeflogen, wo es zuvor gepiept hat und muss dann kontrolliert weitergespielt werden.

72 Felder umgeben den Platz in einem Gitterwerk, jedes ist 1,40 mal 1,40 Meter groß und von Lichtleisten umfasst. In das Feld, das aufleuchtet, muss der Spieler treffen. Ist der Ball durch die Lichtschranke geflogen, piept es erneut und der nächste Ball wird aus einer der Wurfmaschinen abgeschossen. Geschwindigkeit (bis zu 120 km/h) sind so individuell regulierbar wie etwa auch der Spin, mit dem der Ball versehen wird.