Schock im Zoo: In der Zoom Erlebniswelt starb kurz nach Roger nun am Mittwoch auch die zweijährige Raubkatze Virgil. Erst Mitte Mai war das neue, spektakuläre Reich der Tiger gleich im Schatten des Tropenhauses eröffnet worden. Die Zoo-Mitarbeiter reagierten auf die neue Katastrophe betroffen.
Nach der Obduktion des Tigers geht das Zoom-Team von einem akuten Nierenversagen aus. Daran war auch der sieben Jahre alte Tiger Roger Anfang Juli gestorben. Dennoch startet jetzt ein gigantischer Untersuchungsmarathon.
Das Duo bleibt vorerst unter sich
Zoo-Sprecherin Sabine Haas, die ob der Nachricht sofort ihren Urlaub abbrach: „Obwohl wir an alle Baufirmen einen hohen Anspruch stellen, kommt jetzt alles rund um die Anlage erneut auf den Prüfstand, das Wasser, die Pflanzen, die Bauten, das Futter, die Reinigungsmittel.“ Auch das tote Tier selbst wird weitergehend untersucht, die Ergebnisse werden erst in einigen Wochen vorliegen.
Dabei lief gerade alles so gut mit den drei kräftigen Brüdern aus Budapest. Haas: „Seit April haben sie ihr neues Reich erst zögerlich erkundet, waren aber in den letzten beiden Wochen viel draußen, haben gespielt, sind geschwommen.“ Ab Samstag dann ging es dem mächtigen Kater Virgil zunehmend schlecht, er kam in den Käfig, erhielt Medikamente und Aufbaupräparate, baute aber immer mehr ab, fraß nicht mehr, wurde apathisch, reagierte nicht mehr.
Am Mittwoch entschloss sich das Team rund um den zoologischen Leiter Frank Ahrens und Zooärztin Dr. Pia Krahwinkel schweren Herzens , dass leidende Tier zu erlösen. Virgil starb bereits bei der Einleitung der Narkose.
Vom ursprünglichen Quartett, das Mitte April von Budapest und Holland nach Gelsenkirchen gekommen war, bleiben nun nur noch die beiden sibirischen Raubkatzen Manu und Thrax übrig. Sie sollen vorerst auch unter sich bleiben. „Die beiden wirken im Moment ganz entspannt“, sagt Sabine Haas. Der Zoo kauft solche Tiere übrigens nicht, sondern erhält sie über das Europäische Erhaltungszucht-Programm. Auf Facebook reagierten die Menschen gestern vor allem traurig und betroffen. „Passt gut auf Manu und Thrax auf!“ schreibt eine Tierfreundin.