Gelsenkirchen. Die Bundesagentur für Arbeit will für mehr Durchblick bei den komplexen Hartz IV-Formularen sorgen. Seit dem 1. August gibt es deshalb neue Anträge. Vereinfachte Sprache und bessere Gestaltung sollen den Kunden beim Ausfüllen der Anträge helfen.

Seit Donnerstag ist Schluss mit komplizierten Behörden-Deutsch. Denn seit dem 1. August arbeiten die Jobcenter mit einem neuen, vereinfachten Hartz-IV Antrag. „Der Antrag ist viel kundenfreundlicher gestaltet. Sprache und Textaufbau sowie ein neues Layout führen die Kunden besser durch die Formulare“, sagt Ronald Hedel, Leiter im Bereich Leistungsrecht der Jobagentur Gelsenkirchen.

In den vergangenen drei Jahren seien, laut Bundesagentur für Arbeit, über 180 Dokumente, beispielsweise Bewilligungsbescheide oder Anhörungs- und Mitwirkungsschreiben überarbeitet und in einfachere Verwaltungssprache gebracht worden. In enger Zusammenarbeit mit Mitarbeitern der Jobcenter und Leistungsberechtigten sei der sechsseitige Antrag überarbeitet worden. „Es wurden zum Beispiel die Ausfüllhinweise verändert: Die gibt es jetzt in englisch, russisch und türkisch“, berichtet Hedel. Der neue Antrag ist aber nicht nur eine Erleichterung für die Kunden. Die Mitarbeiter der Jobcenter profitieren ebenfalls von der neuen Gestaltung des Formulars. „Es gibt einen grau unterlegten Bearbeitungsstreifen auf der rechten Seite. Hier können wir unter anderem direkt vermerken, welche Dokumente des Antragstellers vorliegen. Bisher mussten wir diese Informationen auf Beiblättern festhalten. Jetzt haben wir alles übersichtlich auf einem Blatt“, berichtet er.

Komplizierte Beschreibungen

Zwar hätte es mit den alten Anträgen auch keine großen Probleme gegeben, aber das neue Formular mit der vereinfachten Sprache wird das Ausfüllen für viele Kunden doch enorm erleichtern, ist Ronald Hedel überzeugt. „Wenn man mit Bürokunde groß geworden ist, so wie ich, fallen einem die komplizierten Beschreibungen oft gar nicht mehr auf“, berichtet er. Laut Bundesagentur für Arbeit sollen noch weitere Anträge in den nächsten Jahren überbearbeitet werden.