Gelsenkirchen. Ihr alter Kopfschutz hatte das Mädchen bei einem Unfall vor schweren Verletzungen bewahrt. Indem ihr die Polizei einen neuen Helm schenkt, will sie auf dessen Wichtigkeit beim Radfahren hinweisen.

Mit dem Schrecken und leichten Schürfwunden war Michelle Bönn (6) bei einem Unfall am Montagnachmittag davongekommen. Als sie mit ihrem Fahrrad aus einer Parkbox kommend auf die Straße fuhr, prallte sie gegen die A-Säule eines vorbeifahrenden Autos. Hätte das Mädchen keinen Helm getragen, ist sich die Polizei sicher, wären schwere Kopfverletzungen die Folge gewesen. Die Direktion Verkehr nahm den Vorfall zum Anlass, um auf die Unabkömmlichkeit eines Helms beim Fahrradfahren hinzuweisen. Den leicht beschädigten Helm von Michelle ersetzten sie am Mittwochnachmittag bei ihr zu Hause in der Resser Mark durch einen neuen.

Alter Helm dient als Muster

Und das gelbe Exemplar – gesponsert von der Verkehrswacht – gefiel Michelle zudem auch besser als der rote Vorgänger. Den nimmt Verkehrssicherheitsberater Jürgen Waschenski demnächst mit in Kindergärten und Schulen, um Kindern zu zeigen, wie wichtig es ist, auf dem Rad einen Helm zu tragen. „Bei einem Helm werden die Kräfte von der Stelle des Aufpralls auf die übrige Fläche verteilt“, erklärte Direktionsleiter Verkehr Jürgen Schlöhlein vor Ort. „Das wäre beim Kopf nicht passiert.“

Mutter Nicole Bönn (38) befand sich hinter dem Haus im Garten, als sie einen Knall hörte und zur Straße – eine Tempo-30-Zone – lief. Dann kam der große Schock: „Das Kind lag vor dem Auto, da denkt man an das Schlimmste.“ Nur die Knie hätten ihr ein bisschen weh getan, erklärt Michelle. Zur Beobachtung war sie bis gestern Mittag im Krankenhaus geblieben.

Jürgen Waschenski sieht die Eltern in der Pflicht. „Sie haben einen Erziehungsauftrag“, sagt der Polizist. Den hat Nicole Bönn in Sachen Straßenverkehr erfüllt. Seit Michelle vor etwa einem Jahr das Radfahren lernte, trage ihre Tochter immer einen Helm. Und dass man vor dem Befahren einer Straße nach links und rechts schaut, erklärte ihr Jürgen Schlöhlein auch noch mal.