Gelsenkirchen. . Am 25. Oktober treten Schüler und Lehrer den Gegenbesuch in Yushan an. Wenn der auch so positiv verläuft, soll der Austausch alle zwei Jahre wiederholt werden.

Der erste Schritt ist gemacht. Als vollen Erfolg wertet man am Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium den Besuch einer chinesischen Schüler- und Lehrer-Delegation, die eine Woche lang deutsche Schulluft schnupperte. Es war das erste Mal überhaupt, dass eine schulische Abordnung aus China zu Gast an einer Gelsenkirchener Bildungseinrichtung war, erzählt Stefan Meissner, Ganztagskoordinator am Gauß-Gymnasium und Organisator des Austauschs.

Vom 25. Oktober bis zum 8. November treten die Gelsenkirchener den Gegenbesuch in der Stadt Yushan in der Provinz Yian Xi an – 500 Kilometer südwestlich von Shanghai gelegen. Vom Ergebnis des „Rückspiels“ hängt es dann ab, ob der vom Programm „1000 Schulen“ durchgeführte Austausch eine Zukunft hat.

Die Verständigung klappte hervorragend

Alle zwei Jahre soll er bei Gelingen durchgeführt werden. Stefan Meissner gibt sich noch vorsichtig: „Wir warten ab, wie es für unsere Schüler wird. Wenn es ein Fiasko wird, dann gibt es keine Wiederholung.“ Der Ganztagskoordinator gibt zu Bedenken, dass ein Aufenthalt in China andere Dimensionen hat als ein Trip nach England oder Frankreich, den sonst üblichen Austausch-Zielen.

Auch das „Hinspiel“ war nicht auf die leichte Schulter genommen worden. Hinsichtlich der großen kulturellen Unterschiede habe man „mit dem Schlimmsten gerechnet“, so Meissner. Aber alle Bedenken lösten sich in Wohlgefallen auf und die Verständigung – sprachlich (Englisch) wie zwischenmenschlich – klappte hervorragend: „Die waren sehr, sehr offen.“

15 Schüler lernen Chinesisch

In dem Austauschprogramm sind die 1000 besten deutschen Schulen gelistet. Ein maßgebliches Kriterium, so Meissner, seien etwa die Übergänge an Universitäten. Auf chinesischer Seite werden Vermittler tätig, die sich mit potenziellen Austauschschulen in Deutschland in Verbindung setzen.

„Die Vermittler hatten uns entdeckt, weil wir mit der Schülerin Hanna Dahlmann eine Bundessiegerin in einem Chinesisch-Wettbewerb haben“, so der Gauß-Lehrer. Aktuell lernen 15 Schüler an dem Gymnasium in Bulmke-Hüllen die asiatische Sprache in einer AG.

Für den Austausch hatte die Gelsenkirchener Schule mit dem Gymnasium Eickel kooperiert. „Ohne diese Kooperation wäre es vermutlich nicht realisierbar gewesen.“ Acht der 32 Schüler – zu 80 Prozent Mädchen – zwischen 15 und 20 Jahren waren Gauß-Gäste, der Rest war in der Nachbarstadt untergebracht. Im Umkehrschluss werden acht Schüler plus einige Lehrer den Gegenbesuch machen.