Gelsenkirchen. Die Jobcenter Gelsenkirchen und Bochum haben in Zusammenarbeit mit dem Bochumer Verkehrsbetrieb Bogestra 60 von Langzeitarbeitslosigkeit betroffene Frauen und Männer für neue Jobs umgeschult. 50 von ihnen haben jetzt feste Arbeitsverträge als Busfahrer, zehn als Kundenbetreuer.

Denise Sohn ist ein Glückspilz. Sie arbeitet seit Februar als Kundenbetreuerin bei der Bogestra. Das Besondere daran: Die 45jährige Gelsenkirchenerin war vorher langzeitarbeitslos.

Genau wie die anderen neun Kundenbetreuer und 50 Busfahrer, die ihre Stellen bereits angetreten haben bzw. dies bald tun. Möglich gemacht hat das ein gemeinsames Modellprojekt der Jobcenter Gelsenkirchen und Bochum mit der Bogestra, das im Herbst vergangenen Jahres gestartet wurde.

Langfristig angelegte, nachhaltige Arbeitsplätze

„Dieses Modellprojekt zeigt, wie erfolgreich die städteübergreifende Arbeitsmarktpolitik sein kann: Der Arbeitgeber und die Jobcenter in Bochum und Gelsenkirchen haben sich bestmöglich abgestimmt. Dabei entstanden ist eine erfreulich hohe Anzahl an langfristig angelegten, nachhaltigen Arbeitsplätzen“, sagt Dirk Sußmann, stellvertretender Geschäftsführer des Jobcenters GE. Ein weiterer Vorteil sei: „Die Leute haben ein vernünftiges Einkommen, sind also keine Aufstocker.“

Um möglichst vielen Menschen die Chance zu geben, langfristig aus der Arbeitslosigkeit zu entkommen, brauchte es einen starken Partner. Die Bogestra zeigte großes Interesse an einer Zusammenarbeit: „Gemeinschaftsprojekte mit dem Jobcenter haben bei uns gute Tradition“, meint Vorstand Gisbert Schlotzhauer. „Auch wir haben, wie alle Verkehrsunternehmen, einen großen Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern.“

Jobcenter übernahmen Kosten

Jobcenter und Unternehmen entwickelten also mit Bildungsträger Gafög ein Qualifizierungsprogramm, um Langzeitarbeitslose gezielt auf die Tätigkeit als Busfahrer bzw. Kundenbetreuer vorzubereiten.

Teilnehmerauswahl und Kosten der Qualifizierung übernahmen die Jobcenter. Im Gegenzug garantierte die Bogestra die Einstellung von 50 Busfahrern sowie zehn Kundenbetreuern. Denise Sohn ist eine von ihnen: „Die Ausbildung zur Kundenbetreuerin war wie ein Sechser im Lotto für mich“ freut sie sich. „Mein ganzes Leben hat sich zum Positiven verändert.“