Wegen eines freilaufenden und aggressiven Dobermanns, der eine Frau und ihren Hund gebissen hatte, musste die Polizei am Montagabend nach Scholven ausrücken. Der nicht minder aggressive und alkoholisierte Halter des Tieres zeigte sich wenig einsichtig. Dafür entdeckte die Polizei bei ihm eine Drogenplantage.
Gegen 21.30 Uhr hatte eine 47-jährige Spaziergängerin die Polizei zum Strauchweg nach Scholven gerufen. Die Frau war dort mit ihrem Hund Gassi gegangen, als der aggressive Dobermann auf sie zugelaufen kam. Das Tier biss der Frau in die Hand. Als ein Zeuge (32) der Frau zu Hilfe kommen wollte, attackierte der Dobermann sie erneut und biss auch ihren Hund. Die Hundehalterin und der 32-Jährige flüchteten in dessen Wohnung.
Mittlerweile war auch der Halter des Dobermanns erschienen. Nach Angaben der Polizei „pöbelte er die 47-Jährige lautstark an“. Als die Beamten den 52-Jährigen auf das Fehlverhalten seines Hundes ansprachen, soll der „verbal aggressiv reagiert“ und abgestritten haben, dass sein Dobermann Menschen oder Tiere beißen würde. Er werde den Hund auch weiterhin frei laufen lassen, kündigte er an. Offenbar war der Mann alkoholisiert. Einem Alkoholtest wollte er sich aber nicht stellen. Zudem sei er zunehmend aggressiver geworden. Die Beamten brachten den Mann ins Gewahrsam.
Die Feuerwehr brachte den Dobermann schließlich ins Tierheim. Bei dem Abtransport des Hundes gab der Gelsenkirchener an, dass sich im Haus noch ein weiterer bissiger Hund befindet. Den trafen die Beamten zwar nicht an, aber dafür eine Marihuanaplantage mit 13 anderthalb Meter hohen Pflanzen, weiteren Pflanzkübeln sowie Marihuana in einem Behältnis. Die Drogen wurden sichergestellt.
Der Gelsenkirchener muss sich nun wegen der Körperverletzung durch seinen Hund und des Drogenbesitzes verantworten. Zusätzlich fertigen die Polizisten einen Bericht zur Überprüfung der Eignung des Mannes, einen solchen Hund zu halten. Am Dienstagmorgen wurde der Mann wieder entlassen.