Gelsenkirche.

Der diesjährige Innovationspreis der SPD Gelsenkirchen geht an das Unternehmen Wilddesign. Das international aufgestellte Designbüro erhält die Auszeichnung für seine Praktikanten-Wohngemeinschaft an der Bochumer Straße.

Design-Studenten aus aller Welt wird hier die Möglichkeit geboten, für die Dauer ihres Praktikums (drei bis sechs Monate) bei Wilddesign einzuziehen. Die Wohnung, die gegenüber den Büros von Wilddesign im Wissenschaftspark gelegen ist, erleichtere den Praktikanten die Orientierung in der fremden Großstadt und nehme die Sorge, eine Unterkunft zu finden, so Firmenchef Markus Wild.

Praktikanten aus aller Welt

Zur Zeit leben in der 3-Zimmer-Wohnung Andrew Berno (24) aus Adelaide/Australien und Alejandro Lara (24) aus Jerez/Spanien. „I like it“, so der knappe Kommentar des Spaniers während des Pressegesprächs am Montag. Fahrräder stehen bereit, um die Stadt zu erkunden, Freunde leben in Essen.

Im chinesischen Shanghai, dem zweiten Hauptstandort von Wilddesign, gibt es das Pendant zur Wohnung in Gelsenkirchen. „Dort können sich selbstredend auch Praktikanten aus Deutschland bewerben“, so Wild. Um die 700 Bewerbungen erhält das Unternehmen jährlich, zehn Bewerber werden angenommen. Sie kommen aus Pakistan und und Südkorea, aus Indien und Frankreich. Die Kosten für den Aufenthalt trägt das Unternehmen und erhält dafür im Gegenzug „viele Anregungen, soziale Events und kostenlosen Englischunterricht“, sagt Markus Wild.

Die siebenköpfige Jury („ohne Parteivorsitzende“, so Heike Gebhard, SPD-MdL) entschied sich nach „intensiver Diskussion“ für das Designbüro. Auf den öffentlich ausgeschriebenen Wettbewerb hatten sich 15 Kandidaten aus den Bereichen Technik, Soziales bzw. Kultur beworben.

Innovatives Potenzial

Überzeugt hatte die Jury der kreative Aspekt. „Die Idee, eine WG jeweils in Shanghai und Gelsenkirchen zu gründen, hat uns überzeugt“, so Künstlerin und Jury-Mitglied Claudia Lüke, die den Innovationspreis seit 2011 gestaltet. Thematisch setzt sich die Skulptur jeweils mit der Innovationskraft der Stadt Gelsenkirchen und dem damit verbundenen Strukturwandel auseinander. Das Unikat verbleibt im Besitz der Preisträger. Der Preis ist mit 500 Euro dotiert.

Mit dem Innovationspreis, der erstmals 2004 vergeben wurde, rückt die SPD Gelsenkirchen Projekte und Initiativen mit zukunftsweisenden Ideen und Modellcharakter für die Entwicklung der Stadt in die Öffentlichkeit und stellt sie als Vorbild heraus. Damit verbunden sei auch der Gedanke, Gelsenkirchen aus dem Negativ-Image herauszubringen, so Heike Gebhard, SPD-MdL. „Die Idee ist, Menschen ihr innovatives Potenzial näherzubringen.“