Gelsenkirchen.

Mit einem unbefristeten Streik legt die Gewerkschaft Verdi seit Montag früh den Schiffsverkehr auf den Kanälen in Nordrhein-Westfalen lahm. Der Grund: Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) will die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung völlig umstrukturieren und so ein Viertel der rund 12 500 Arbeitsplätze abbauen.

Bereits Ende April hatten sich 95 Prozent der Verdi-Mitglieder für einen Streik ausgesprochen. Der hat auch Auswirkungen auf Gelsenkirchen.

Auswirkungen auf Tanklager

Am Montag war es zwar nicht so, dass im Hafen und am Kanal die Schiffe in Päckchen lagen, weil es weder vor noch zurück ging. Doch Franz-Josef Grefrath, Prokurist der Gelsenkirchener Logistik-, Hafen- und Servicegesellschaft mbH, benannte das eigentliche Problem: „Wir haben zwar nur eine Schleuse auf unserem Gebiet, doch unsere drei Mühlen im Hafengebiet, Müller’s Mühle, die Südhannoversche Mühlenwerke Engelke und Haller GmbH und die Avangard Malz AG, bekommen nach drei Tagen ohne Schiffsverkehr Versorgungsengpässe, weil ihnen die Rohprodukte ausgehen. Da wird sehr viel über den Kanal angeliefert.“

Weil der Streik angekündigt war, haben viele Schiffer bis Sonntag noch schnell umgeschlagen. „Doch hat der Streik auch Auswirkungen auf unser Tanklager“, sagt Grefrath. Denn es ginge nicht nur darum, Güter nach Gelsenkirchen zu bringen, sondern auch um den Abtransport. „Da spielen die Hafenbecken bei BP in Horst eine zusätzliche Rolle.“