Gelsenkirchen. . Niemand muss heutzutage mehr Qualen leiden. Die moderne Schmerztherapie hält eine Vielzahl an Methoden bereit – das ist Thema beim WAZ-Medizinforum des Marienhospitals am 10. Juli in St. Augustinus.

Schmerz kennt jeder. Oft folgt dem Alarmsignal des Körpers eine Operation nach. Und beim Patienten hält sich die kalte Angst, während oder nach der OP noch weiter Qualen zu leiden.

Doch es geht auch anders. Die schmerzarme Behandlung gehört im Marienhospital Gelsenkirchen schon seit langem zum Standard. Welche Methoden es dabei gibt und welche Erfahrungen die Fachärzte gemacht haben, darüber berichten die Experten beim nächsten WAZ-Medizinforum.

Regionalanästhesie schon den Kreislauf

Prof. Dr. Christoph Wiesenack referiert über die verschiedenen Anästhesie-Verfahren bei Operationen. „25% aller Operationen werden bei uns mit der so genannten Regionalanästhesie durchgeführt“, sagt der Facharzt für Anästhesiologie. Dabei betäubt der Mediziner nur den Bereich um den Schnitt, so dass der Patient, wenn er möchte, während des chirurgischen Eingriffs bei Bewusstsein bleibt.

Das schone den Kreislauf und die Nebenwirkungen von Vollnarkosen – Müdigkeit und Übelkeit – würden reduziert. Oft empfiehlt sich auch die Kombination von Voll- und Teilnarkose. Zusätzlich wird Wiesenack über den Einsatz von Sonographie sprechen. „Das Ultraschallgerät erkennt die Nerven an der zu operierenden Stelle, worauf das Betäubungsmittel direkt an die Reizleitung gegeben wird. Dabei erreichen wir eine hohe Erfolgsrate, Nervenschäden sind so nahezu ausgeschlossen.“

Postoperative Therapie im Blick

Ein weiteres Thema ist die postoperative Schmerztherapie, also die Behandlung nach dem Eingriff. Referent dafür ist Dr. Thomas Marx, Leiter der Schmerztherapie im Marienhospital. Im Fokus seines Vortrags steht das Katheterverfahren. Dabei erhält der Patienten über einen Zugang und einer kleinen Schmerzpumpe in Intervallen ein lokal wirkendes Betäubungsmittel an die Nerven der zu behandelnden Stelle.

„Das hat den Vorteil, dass der Patient in seiner Bewegungsfreiheit kaum eingeschränkt ist“, erklärt Dr. Thomas Marx. Und um festzustellen, wie stark der Schmerz ist und welche Dosierung an Sedativen nötig ist, wertet ein Schmerzteam im Gespräch mit dem Patienten die Tagesform aus.

24-Stunden-Schmerzhotline im Marienhospital

Aber auch ohne Katheter wird die Schmerztherapie nach einem hausweiten System eingestellt und angepasst. Zudem ist eine 24-Stunden-Schmerzhotline im Marienhospital eingerichtet. Ihr Ziel: Niemand muss unter Schmerz leiden.

Ein Teil des Ückendorfer Schmerzteams, darunter auch Birgit Felski, wird die Fragen der Forumsteilnehmer beantworten. Felski ist Fachkrankenschwester für Anästhesie und zugleich Pain Nurse (Schmerz-Schwester).

Wer also Angst vor Schmerzen bei einer Operation hat, findet die richtigen Ansprechpartner beim WAZ-Medizinforum.

Die Anmeldung zur „Sprechstunde“ am 10. Juli in St. Augustinus

Das WAZ-Medizinforum findet am Mittwoch, 10. Juli, um 18 Uhr im Augustinushaus, Ahstraße 7, statt. Der Eintritt ist frei.

Zum Thema akute Schmerztherapie beantworten die Referenten Fragen, anschließend gibt es einen Imbiss. Anmeldung unter T. 01802 40 40 72 (6 Cent pro Anruf aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk max. 42 Cent pro Minute.