Gelsenkirchen. Anlässlich des „Tages der kleinen Forscher“ erhält die Kita Kronenstraße in Gelsenkirchen-Bismarck das Zertifikat „Haus der kleinen Forscher“. Durch Alltagsexperimente lernen die Kinder ihre Welt auf faszinierende Weise kennen.

Leon Pittruff hat den Forscherblick. Konzentriert fixiert er eine Flaschenkonstruktion mit einer dunkelgrünen Flüssigkeit darin. Er schüttelt, presst die Lippen aufeinander, wartet ab, ob die Flüssigkeit durch das Schütteln schneller von der einen in die andere Hälfte fließt.

Würde man ihn mit weißem Kittel in ein ebenso weißes Labor stellen, die Professionalität eines Einsteins wäre nicht zu verkennen. Dabei ist Leon erst fünf.

Schwerpunkt Naturwissenschaften

Er besucht die städtische Kita an der Kronenstraße in Bismarck. Beim bundesweiten „Tag der kleinen Forscher“ konnten er und die anderen Kinder Experimente zum Thema „Zeit“ durchführen. Dies ist das offizielle Jahresthema der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“. Als ein solches wurde die Kita – passend zum Anlass – gestern ausgezeichnet. „Die Naturwissenschaften waren für uns immer ein Schwerpunkt“, sagt Leiterin Klaudia Seiffert.

Seit vier Jahren bringt die Kita den Kindern die Welt, die sie umgibt, mit kleinen Alltagsexperimenten nahe. Dazu bildete sich das Team fort und richtete Forscherecken ein. Im neugierigen Erkunden der Kinder sieht Seiffert ein Gesamtpaket: Sprachförderung, Bewegungsabläufe – all dies könne nebenbei gefördert werden.

Leons Experiment ist in der Zwischenzeit gelungen. Die Flüssigkeit schießt durch die Flaschen. Leon hat den Flaschentornado geknackt. Auf geht’s zur nächsten Station. „Zuckerbilder“ heißt die.

Leon (5): „Das Flaschenexperiment fand’ ich spannender“

Leon schlüpft in einen grünen Forscherkittel, färbt in einer Petrischale Zuckerwürfel blau, gelb und rot und beobachtet, wie sie im Wasser schmelzen. Erkenntnis eins: Die Farben verlaufen erst, wenn man nachhilft. Erkenntnis zwei: Wenn man nachhilft, ändern sich die Farben.

„Das sieht schön aus“, sagt Leon, „das Flaschen-Experiment fand’ ich aber spannender.“ Er steht eben auf mehr Action. „Dass er so geduldig das Experiment durchführt, überrascht mich“, sagt Mama Sabine Pittruff.

Eigentlich stehe er mehr auf Autos und Piraten. Obwohl: Auch in der Auto- und Schifffahrtsbranche gibt es sicher noch viel zu erforschen.