Gelsenkirchen.
Leon und Robin sind mit ihren Rollern schon alle Rampen rauf und runter gerattert. Die Zwölfjährigen nehmen Anlauf, schwingen sich auf die Geräte und düsen die Pipes hoch, in der Luft drehen sie die Roller einmal um die eigene Achse. „Tailwhip“, erklärt Robin. Zusammen mit vielen anderen Jugendlichen weihten die Jungs gestern die neue Skateanlage auf dem Gelände des Schalker Vereins ein. Damit ist die Freizeitlandschaft mit Radstrecke und Skatepark nun komplett.
Der Bauzaun hat nicht viel gebracht. Schon seit ein paar Tagen flitzen die Jugendlichen mit Skateboards und Inlinern über die Pipes vor dem Bunker des Schalker Vereins. „Das zeigt ja, dass die Anlage gut angenommen wird“, freut sich Stadtplaner Ingo Stapperfenne vom Referat Stadtplanung. Auch zur offiziellen Eröffnung am Dienstagnachmittag brettern die Kids zahlreich über die Rampen – und wundern sich über die vielen Menschen und den Mann im schicken Anzug, der zu ihnen ins Mikro spricht. „Es ist gelungen, die Fläche mit Leben zu füllen“, sagt Oberbürgermeister Frank Baranowski. Mit Errichtung der Skateanlage sei der letzte Bestandteil der Eingangsplätze abgeschlossen. Insgesamt wurden 4 Mio. Euro für die Gestaltung der Plätze an der Europastraße ausgegeben, 300.000 Euro habe der Skatepark gekostet, so Baranowski. Er freue sich, dass auch die „Überbleibsel der Hochöfen“ in die Anlage integriert werden konnten. „Auf diese Weise sind Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbunden.“
Leicht bis mittelschwer
Die „Elefantenfüße“, wie es Stadtplaner Stapperfenne nennt, bilden die Erhebungen, zwischen denen die Rampen gebaut wurden. Robin und Leon nehmen von der einen Seite Anlauf, flitzen bis zur unteren Ebene und an der anderen Seite mit Schwung wieder hoch.
„Das ist so mittelschwer“, sagt Robin, während Leon die Strecke als „leicht“ einstuft. Sonst fahren die Bismarcker Jungs immer auf dem Consol-Gelände – die Tricks haben sie sich selbst beigebracht. „Jetzt kommen wir aber auch öfter hier hin.“ Fast jeden Tag sind die Zwölfjährigen auf ihren „Scootern“ unterwegs. Zum Üben sei die Strecke super. Und die größeren Jungs machen vor, wie man die 90 Grad Pipe bezwingt – eine steile Wand aus grauem Beton. „Das ist die härteste Stufe“, erklärt Robin.
„Für die Planung war es natürlich wichtig, dass unterschiedliche Niveaus angesprochen werden“, erklärt Ingo Stapperfenne. Die Strecke sollten Anfänger, aber auch Amateurprofis fahren können. Eine Besonderheit biete die Strecke: Sie hat mit 16 Metern Deutschlands breiteste Mini-Rampe.