Gelsenkirchen. . Die Ehrenamtsagentur Gelsenkirchen und sechs Einrichtunsgträger suchen nach Ehrenamtlern, die sich in den Häusern engagieren wollen – und starten eine Werbe-Kampagne.

Die Profis haben sie in den Häusern, die Altenpflegekräfte, die Sozialen Dienste, die Service-Mitarbeiter. Was oftmals fehlt, ist „Das Sahnehäubchen obendrauf“ – Menschen, die sich und ihre Zeit einbringen, um in Senioren- und Pflegeheimen Bewohner zu betreuen, die dort ihr Zuhause gefunden haben oder finden müssen. Die krank sind, die vielleicht unter Einsamkeit leiden oder unter dem Verlust ihrer gewohnten Umgebung.

Im Evangelischen Seniorenstift an der Husemannstraße sind es bislang 20 Ehrenamtliche, die unterstützend tätig sind. Im Caritas-Liebfrauenstift engagieren sich 30 Ehrenamtler, in St. Anna in Bulmke-Hüllen sind es sogar rund 60, darunter – treu und brav seit Jahren – Jugendfeuerwehr-Kräfte aus Ückendorf. Das Einsatzgebiet der freiwilligen Helfer ist (nicht nur) dort so groß wie die Interessen-Vielfalt der Bewohner.

Skat, Vorlesestunden und Gedächtnistraining

„Es findet sich auf jeden Fall für jeden etwas“, sagt Mitarbeiterin Andrea Hundert. „Jeder macht was er möchte oder was er kann und wo seine Interessen liegen.“ Das fängt beim Skat mit den Senioren an und hört bei Vorlesestunden und Gedächtnistraining längst noch nicht auf.

Das „Sahnehäubchen“ soll nun größer werden. Erstmals haben sich sechs Träger von Gelsenkirchener Senioreneinrichtungen unter diesem Titel zu einer Aktionsgemeinschaft zusammen getan, um Ehrenamtler für Altenheime zu gewinnen. Die Kampagne ist – naheliegend – an die Ehrenamtsagentur Gelsenkirchen angedockt. Am Neumarkt hat sie ihren Sitz. „Wir sind eine Jobagentur. Nur ohne Geld“, sagt Geschäftsführerin Beate Rafalski. „Viele würden gerne was tun, wissen aber nicht wie. Die wollen wir motivieren.“

Bislang wurden 1500 Profile aufgenommen

Seit der Agentur-Gründung Ende 2007 wurden hier gut 1500 Profile von Menschen aufgenommen, die sich ehrenamtlich engagieren wollen – in Vereinen, der Jugendarbeit, im Naturschutz und Schulen oder eben auch in Altenheimen. Dort sollen sie feste Ansprechpartner und bei Bedarf Fortbildung und Begleitung bekommen. Gerade für den Umgang mit Demenzkranken, so die Überzeugung in den Heimen, sei das wichtig.

Über persönliche Begegnungen und Kontakte haben Ehrenamtler bislang meist ihre Aufgaben gefunden. Was durchaus auch funktioniert. „Aber wichtig ist für uns“, betont Thomas Zarske für die AWO-Einrichtungen, „dass uns die Ehrenamtsagentur nun auch ermöglicht, unsere Bedarfe zu signalisieren.“

Schaufensterszenen am Neumarkt

Mit einer Schaufensteraktion macht die Aktionsgemeinschaft der Seniorenheime am Neumarkt 1 auf ihr Anliegen aufmerksam und hat in der Ehrenamtsagentur Minibühnen in Szene gesetzt.Zu sehen sind eine kleine Holzwerkstatt, eine Ausflugszene, ein Gottesdienst oder auch Kegler, Vorleser und das Ruhr-Café – allesamt Einsatzorte für Ehrenamtler. Die Puppenstubenszenenb sind mit Unterstützung der Bühnenausstatter des Musiktheaters im Revier realisiert worden.