Gelsenkirchen.. Backbetrieb Stauffenberg in Gelsenkirchen bedankte sich mit einem Familienfest bei seinen Mitarbeitern.Seit 111 Jahren werden Brote und Brötchen in allen möglichen Formen produziert


Ein schwieriges Jahr liegt hinter der Brotbackfabrik Stauffenberg. Der Rohstoffmarkt und die Wettbewerbssituation hatten dem Rotthauser Traditionsbetrieb 2012 zu schaffen gemacht. Heute steht das Unternehmen wieder gut da. Die Geschäftsführung bedankte sich am Samstag anlässlich des 111-jährigen Bestehens mit einem Kinder- und Familienfest bei seinen Mitarbeitern und der Nachbarschaft.

Kleine Brötchen wurden bei dem Fest nicht gebacken: Die leer geräumte Versandhalle wurde in ein Kinderparadies verwandelt, mit Riesen-Carrerabahn, Hüpfburg, Bull-Riding, Segway-Parcours vor der Produktionshalle und einem Acht-Personen-Kickertisch. „Unsere Familien stehen heute im Mittelpunkt“, machte Jasmin Reuss, bei Stauffenberg für das Marketing zuständig, deutlich. Kulinarisch hatte der Arbeitgeber auch groß aufgefahren. Eine ganze Cateringmannschaft hatte am Buffet alle Hände voll zu tun und servierte ein reichhaltiges Angebot vom Spanferkel bis zur Salatbar.

Im Jahr 2001 hatte Frank Ostendorf die Firma Stauffenberg mit 160 Mitarbeitern übernommen. 1902 wurde der Betrieb in Essen-Katernberg gegründet und hat seit 1972 seinen Hauptsitz in Rotthausen. Seit die Bäckerei zur Ostendorf-Firmengruppe gehört ist die Anzahl der Mitarbeiter in Gelsenkirchen, deren Interessen von einem Betriebsrat vertreten werden, auf knapp 300 angestiegen. „Die Kapazitätsgrenzen sind ausgeschöpft“, sagt Geschäftsführer Ostendorf sichtlich zufrieden. An der Zechenstraße, nur einen Steinwurf von der Zentrale an der Wembkenstraße entfernt, plant der Oldenburger eine Erweiterung der Produktion. „Wir fühlen uns hier in der Stadt rundum Wohl.“ Die Firmengruppe, zu der weitere bekannte Backbetriebe gehören, erzielt nach eigenen Angaben einen Umsatz von etwa 100 Millionen Euro. Stauffenberg beliefert vor allem Discounter in Nordrhein-Westfalen, aber auch im europäischen Ausland. Bei unvorstellbaren 130 Tonnen Backwaren, die den Rotthauser Betrieb an jedem der wöchentlich sechs Produktionstage verlassen, ist alles eine Nummer größer als beim Bäcker um die Ecke. Die Besucher konnten sich bei einem Rundgang und ruhender Produktion von den Ausmaßen überzeugen. Die längste Produktionsstraße misst 120 Meter. Teigzubereitung und Aufbacken laufen automatisch. Das Ergebnis sind 1,50 Meter lange Brotstangen, die je nach Kunde in beliebige Portionen geteilt werden. Besonders beeindruckend: Die Kühlturmspirale, bei der auf einer Förderbandlänge von 300 Metern 5400 Brote gleichzeitig abgekühlt werden.