Gelsenkirchen. .
Formal ging es im Bildungsausschuss „nur“ um die Situation der Offenen Ganztagsschule (OGS) an der Fürstinnenstraße, die erstmals Schüler abweisen musste. Schnell zeigte sich jedoch, dass der Ganztag im ganzen Stadtgebiet noch Ausbaubedarf hätte.
Dezernent Manfred Beck erklärte, dass der Ganztag in der Stadt auch wegen seines hohen Qualitätsanspruchs finanziell „auf Kante genäht“ sei. Daher warte man auf Landes- und Bundeszuschüsse für einen weiteren Ausbau. Allerdings müsste dafür das Kooperationsverbot in Sachen Bildung zwischen Bund und Land aufgehoben werden, dass Bundeszuschüsse an die Länder torpediert. Dabei wachse der Bedarf an Ganztag.
Die Anfrage der FDP, inwieweit bei der OGS ein Platzsharing wie etwa bei den Kitaplätzen für U3-Kinder möglich sei, stieß auf wenig Gegenliebe. Alfons Wissmann, Referatsleiter Erziehung und Bildung, nannte das zum einen wegen der geringen Betreuungszeit wenig praktikabel, zum anderen juristisch gar nicht möglich. OGS sei eine Schulangelegenheit und „wollen wir dann für die eine Schulpflicht Montag und Dienstag und für die anderen Mittwoch und Donnerstag?“, fragte er provokant. Barbara Filthaus (SPD) nannte schon das Platzsharing für Kita-Kinder eine pädagogische Katastrophe. Für die OGS könne das ganz und gar nicht in Frage kommen.
Im Juni feiert die Stadt übrigens groß das zehnjährige Bestehen der OGS in der Stadt. 14,2 Millionen Euro inklusive Landesmitteln hat sie seither in den Offenen Ganztag investiert. Heute sind mit einer Ausnahme alle Grund- und Förderschulen mit offenen Ganztagsangeboten ausgestattet. Derzeit werden 2659 Schülerinnen und Schüler in der OGS betreut.
Die Feier zum Zehnjährigen unter dem Motto „Gemeinsam lernen, spielen, gestalten“ läuft am 14. Juni im Amphitheater im Nordsternpark, von 14 bis 18 Uhr.