Gelsenkirchen.

Die Kennzahlen der Gesellschaft für Energie und Wirtschaft (GEW) für das Jahr 2012 werden aller Voraussicht nach am 29. Mai der Öffentlichkeit vorgestellt. Auf das Ergebnis der Stadttochter dürfen wir alle gespannt sein, denn die GEW ist der Quersubventionierer für Einrichtungen, die politisch gewollt und wichtig sind, die aber nicht zu halten wären, wenn die Einnahmesituation nicht mehr stimmen sollte.

Konkret sind es zwei Bereiche in Gelsenkirchen, die auf diese Weise finanziell stark gestützt werden müssen. Zum einen die Abteilung Sportparadies/Bäder, die im Jahr 2011 ein gigantisches Minus in Höhe von 7,58 Mio. Euro produzierte, weil der Sommer fatalerweise anderswo Urlaub machte. Zum anderen war es die Zoom Erlebniswelt, die aus den gleichen Gründen im Ergebnis einbrach. Das Minus betrug 5,204 Mio. Euro – kein Pappenstiel.

Aktuelle Saison für Bäder und Zoom läuft schlecht an

Ist von einer wesentlichen Verbesserung der Zahlen für das vergangene Jahr auszugehen? Nein. Sowohl die Zoom- als auch die Badesaison dümpelten mehr schlecht als recht vor sich hin, weil das gute Wetter erneut weitestgehend ausblieb. Am Donnerstag, im Zusammenhang mit der Eröffnung des neuen Tigergeheges, wurde eine Besucherzahl der Erlebniswelt für 2012 transportiert, die Schlimmes ahnen lässt: Rund 750.000 Menschen waren demnach nur zur tierischen Weltreise in Afrika, Alaska und Asien unterwegs. Im Jahr 2011, so die GEW, waren es noch etwas mehr als 900.000 Gäste, die aus Deutschland und den benachbarten Ländern auf die Anlage strömten. Das daraus resultierende Minus ist bekannt.

Viel von dem, was die finanziell überforderte Stadt sich leisten will und kann, hängt in der Zukunft stark von der wirtschaftlichen Potenz der Gesellschaft für Energie und Wirtschaft ab. Vielleicht wird auch so ein Schuh’ daraus, dass im Streit um das Warnemünder Hanse-Hotel überraschend eine Verfahrensruhe beantragt worden ist. Eine außergerichtliche Einigung zwischen Rostock und der GEW, damit die Stadttochter für den Ausstieg aus dem Pachtvertrag eine ansehnliche Summe kassieren kann, liegt nahe. Das Geld könnte als Rücklage dienen, wenn es nicht unmittelbar als Ausgleich eingesetzt werden muss.

Und das Problem setzt sich fort: Die aktuelle Saison für Bäder und Zoom läuft schlecht an. Wird es unvermeidbare Diskussionen um Bad-Schließungen geben, steht die Erlebniswelt nicht zur Disposition. Sie ist eine positiv besetzte Marke, die gepflegt wird, solange es geht.