Gelsenkirchen. Vier Tiger sollen für die Zoom-Erlebniswelt in Gelsenkirchen zum Besuchermagneten werden. Die verzeichnete im Jahr 2011 ein gewaltiges Minus von 5,2 Millionen Euro. Doch ob das gerade neu eröffnete Tigergehege mit seinen vier sibirischen Bewohnern die Besucher in Massen anlockt, bleibt abzuwarten.

Wow! Mächtige Tiere sind diese drei Kater. Sie liegen hinter Panzerglas und sind völlig unbeeindruckt von dem Treiben, das sich auf der anderen Seite der Scheibe abspielt. Viele Kameras surren dort, noch mehr Blitzlichter flammen auf. Viele geladene Gäste aus Politik und Wirtschaft reden und freuen sich darüber, was sie im Gedränge sehen. Und die sibirischen Tiger? Virgil, Manu und Tharx strafen das Medienspektakel majestätisch mit Missachtung. Mittagsruhe, eben.

Es ist ein Großereignis für Gelsenkirchen: Die letzte Baulücke im Zoom, wie es Ulrich Köllmann (Geschäftsführer GEW,) Frank Baranowski (Oberbürgermeister) und Dr. Jörg Plischka (Leiter Erlebniswelt) nennen, ist nun geschlossen. Rund zwölf Jahre sind seit der Grundsatzentscheidung vergangen, den überalterten Ruhr-Zoo in Bismarck tatsächlich aufzugeben und zu überplanen. Alaska entstand, Afrika ebenfalls. Asien folgte am Ende und ließ, der Tropenhalle zum Trotz, immer die Sensation, das Spektakuläre vermissen. Geplant war es anders, doch das Geld reichte nicht.

ZooEine Million Euro investiert

Nun ist in der jüngsten der drei Erlebniswelten das Tigergehege nach einer Bauzeit von neun Monaten und einer Investition von rund einer Million Euro fertiggestellt. Der König der Wälder, wie es die PR-Profis von der Bleckstraße nennen, er ist in Gelsenkirchen angekommen und hat Besitz ergriffen von rund tausend Quadratmetern Gehege, die von Architektin Giggi Heuß in Zusammenarbeit mit den Zoologen entwickelt und modelliert wurden.

Die Erwartungen, die sich mit dem Eintreffen der vier Tiger verbinden, Roger fehlte am Donnerstag, weil er mit Zahnweh (ja, auch das gibt’s) in der Tierklinik war, sind sehr hoch. Der Zoom hat für Gelsenkirchen eine herausragende Bedeutung, ist eine eigenständige Marke, deren Wirkung weit über die Grenzen von Stadt und Land reicht.

1 Million Besucher sollten es sein

Doch so lohnenswert ein Besuch in Bismarck ist, die Zahlen müssen irgendwann auch stimmen. Zwischen 900.000 und einer Million Besucher sollten es pro Saison sein, damit der Betrieb rentabel läuft und der Mutterkonzern GEW nicht zu stark quersubventionieren muss. Die Zahlen für das Jahr 2012 werden jetzt Ende Mai mitgeteilt, aber in 2011 lag das Minus der Erlebniswelt bei 5,204 Millionen Euro!!

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Nun sollen es die Tiger im Ensemble mit den anderen Tieren richten. Die Attraktivität der Anlage ist durch das neue Gehege noch einmal stark gestiegen. Das sind die Eintrittspreise zwar nicht, doch zwei Erwachsene mit zwei Kindern (4-12 Jahre) bezahlen an der Kasse regulär 58 Euro – keine Kleinigkeit.