Gelsenkirchen wird bekanntlich bald Fairtrade-Stadt. Für die SPD-Ratsfraktion ein Anlass, sich von Silke Ossowski, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF), und Juso-Vorsitzende Sandra Latzke den Zusammenhang zwischen dem Ausbau fairen Handels und Stärkung von Frauenrechten erläutern zu lassen.

Die beiden SPD-Frauen und ihre Arbeitsgemeinschaften arbeiten seit Herbst vergangenen Jahres an dem Thema. Silke Ossowski: „Die Idee hinter fair gehandelten Produkten, durch bewussten Konsum und faire Preisgestaltung die Lebensbedingungen der Menschen in Entwicklungsländern zu verbessern, ist an sich schon faszinierend. Aus dem Blick gerät dabei aber manchmal noch, dass es vor allem Frauen sind, die davon am meisten profitieren können.“

Die Standards, die für fair gehandelte Produkte gelten, würden nämlich auch Diskriminierung verbieten und die Bezahlung von Heimarbeiterinnen deutlich verbessern. „Neben dem gleichberechtigten Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung erhalten die Frauen über den Weg des fairen Handels zum ersten Mal eigene Verdienstmöglichkeiten und verbessern nicht nur das Familieneinkommen zusätzlich, sondern steigern zudem ihr persönliches Ansehen als Frau“, so Ossowski.

Sandra Latzke ergänzt, Fairtrade-Produkte hätten längst das Nischendasein verlassen. Ein Indiz sei die Verfügbarkeit im normalen Einzelhandel. Auch die Produktpalette erweitere sich ständig. Sie nennt beispielhaft Kleidung und Modeschmuck. „Gerade hier sind es in der Mehrzahl Frauen, die diese Waren herstellen und einen echten sozialen Aufstieg erfahren.“ Die fairen Bedingungen, zu denen Mütter arbeiten könnten, wirkten sich über die Möglichkeit des Kita-und Schulbesuchs dann auch auf die Ausbildungsperspektiven ihrer Kinder aus.