Gelsenkirchen.
Rockmusik, triefender Schweiß und gequälte Gesichter. Laute Anfeuerungsrufe sollen die letzten Kraftreserven der Teilnehmer mobilisieren, bevor der Gong zur Pause ertönt. 130 Fitnessbegeisterte stellten sich am Samstag dem kräftezehrenden Training von Seyoscha „Yoshi“ Agiri.
Der Besitzer des Kampfkunststudio „The Base“ hatte zum 4. Charity Boxen eingeladen.
„Mir persönlich war es wichtig die gesamte Kampfsportszene in Gelsenkirchen für einen guten Zweck zu mobilisieren“, erklärt Yoshi den Ursprung seiner Idee. 10 Euro steuerten die Teilnehmer bei und bekamen dafür einen zweieinhalbstündigen Power-Workshop geboten, in dem es nicht ums Kämpfen ging.
Einnahmen gingen an das Kinderhospiz Arche Noah
Schattenboxen, Klimmzüge und ein Fitnessprogramm stellten die Trainer von „The Base“ zusammen, um die Frauen und Männer für ihr neues Programm „Fitnessboxen“ zu begeistern. Die Einnahmen gingen, wie in den Jahren zuvor, an das Kinderhospiz Arche Noah. Die Einrichtung betreut mehr als 500 Familien mit unheilbar erkrankten oder schwerstmehrfachbehinderten Kindern.
Die Handschuhe für einen guten Zweck zu schnüren, löste große Begeisterung aus. Auch Uwe von Scherp, Öffentlichkeitsbeauftragter der Arche, zeigt sich von der Idee sehr angetan. „Was Yoshi und sein Team hier wieder auf die Beine gestellt haben, ist einfach toll und hilft uns enorm weiter.“ 2300 Euro kamen zusammen und sollen in verschiedenste Projekte der Arche investiert werden – etwa ein Theaterstück, das sonst nicht möglich wäre.
Dabei sind gerade diese Projekte für die Kinder und ihre Familien jedes Jahr ein Höhepunkt: „Es ist wichtig, die Angehörigen mal zu entlasten und die Kinder aus ihrem Alltag zu befreien“, so von Scherp und hob hervor, wie wichtig Benefiz-Veranstaltungen für die Arche sind.
Fitnesseboxen kommt besser an als das klassische Kick-Boxen
Dass sich der Kampfsport vom „Böse Jungs“-Image befreit hat, zeigt nicht nur die hohe Anzahl weiblicher Teilnehmer am Workshop. Kampfsport hat sich zu einem Sport für Jedermann entwickelt. Auch Melanie (22) waren die gewöhnlichen Fitnesskurse wie Zumba & Co. auf Dauer zu langweilig. „Fitnessboxen bringt mehr Action. Statt gegeneinander kämpft man hier zwar miteinander, aber auch das kann anspornen.“
Dass ein Miteinander im Kampfsport an Beliebtheit gewinnt, verdeutlichen auch die Teilnehmerzahlen bei den von „The Base“ angebotenen Kursen. „Klar hab ich immer noch meine Spezialisten, die sich im Kampf messen wollen. Programme wie das Fitnessboxen sind aber mittlerweile besser besucht, als das klassische Kick-Boxen“, beschreibt Yoshi Agiri den Wandel im Kampfsport.