In jedem Frühjahr tauchen neue Nahrungsergänzungsmittel als vermeintliche Wunderwaffen gegen Übergewicht auf. Zu den neusten Trends, man lese und staune, gehören Diäten mit Schwangerschaftshormonen.

„Das Versprechen, allein durch ein Nahrungsergänzungsmittel dauerhaft nach Belieben abzunehmen, ist Quacksalberei“, findet Apotheker Markus Sommerfeld, Vorsitzender der Bezirksgruppe Stadt Gelsenkirchen, klare Worte. „Gewicht verliert nur, wer weniger Kalorien zu sich nimmt, als er verbraucht. An einer Ernährungsumstellung und mehr Bewegung führt für einen dauerhaften Gewichtsverlust kein Weg vorbei.“

Wer sich unabhängig über Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel oder Medizinprodukte informieren will oder Hilfe beim Abnehmen braucht, solle etwa mit seinem Apotheker sprechen, so Sommerfeld. Viele Apotheken in Gelsenkirchen würden zusätzlich eine Ernährungsberatung anbieten. Dort seien Präparate erhältlich, die das Abnehmen unterstützten. Markus Sommerfeld: „Diätmittel können Nebenwirkungen haben und wirken nur, wenn sie zur richtigen Zeit eingenommen werden. Deshalb ist die Beratung unerlässlich.“

Abführ- oder harntreibende Mittel sind demnach grundsätzlich nicht zur Gewichtsreduktion oder als Diäthilfen geeignet. Vorsichtig sollten Verbraucher bei Nahrungsergänzungsmitteln von dubiosen Internetversendern sein, oder wenn „rein pflanzliche“ Präparate sensationelle Wirkungen versprechen. Immer wieder werde bekannt, so Sommerfeld, dass Nahrungsergänzungsmittel riskante, teilweise verschreibungspflichtige Inhaltsstoffe enthalten, ohne dass dies für den Verbraucher erkennbar wäre. Bei zugelassenen Arzneimitteln sind unter anderem die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit behördlich überprüft.