Der lange Weg zur Notaufnahme.

Leider handelt es sich nicht um einen Einzelfall. Es kommt immer wieder vor, dass Notfallpatienten genötigt werden, selber zum Rettungswagen zu laufen. Derartiges Verhalten konnte ich bei Einsätzen der Berufsfeuerwehren in verschiedenen Ruhrgebietsstädten beobachten. Diese Maßnahme ist ein Behandlungsfehler. Es ist für die Prognose günstiger, eine etwas längere Fahrzeit in Kauf zu nehmen, als den Patienten in ein Krankenhaus zu transportieren, das mit dem Notfallbild überfordert ist. Leider lässt hier die Sachkenntnis der Beteiligten und die überregionale Zusammenarbeit der Rettungsleitstellen zu wünschen übrig.

Ähnliche Notfälle mit nicht tödlichem Ausgang sind sicher häufiger der Fall. So wurde ich in der Praxis meiner Hausärztin wegen eines cardio-vaskulären Notfalls mit einem Ambulanzwagen am 14.12.2012 kurz nach 12.40 Uhr zum EVK an der Munckelstraße gefahren. Nach ca. 20-30 Minuten kam die Anweisung, es wäre kein Bett frei, es waren alle Gelsenkirchen Häuser angeblich belegt. Man solle mich nach Herten oder Essen fahren. Wegen meiner Schrittmacherimplantation im Marienhospital Herne, fuhr man auf meinen Wunsch dorthin. Die notfallärztliche stationäre Aufnahme (nach ca. 90-minütiger Ambulanzfahrten- Odyssee) war dort kein Problem. Fazit: Unser Gesundheitssystem ist schwer krank. Canis-Vigilis

Durch die Krebserkrankung meines Vaters musste er zuletzt ins Marienhospital. Was wir dort erleben durften, lässt einem die Haare zu Berge stehen. Die Ärzte waren teilweise zu arrogant, um auch nur ein Wort an den Patienten zu richten. Es gab Informationsaustausch nur auf massivstes Drängen und dafür wurde dann der Patient als Querulant abgestempelt. Mittlerweile wird mein Vater in einem anderen Hospital behandelt, das um Längen besser ist.
Muellmarie