„Kinder sollten bewusst Essen und es nicht nebenbei tun so wie etwa Radiohören“, sagt Kinderarzt und Ärztlicher Direktor im Bergmannsheil, Dr. Gerrit Lautner.
Eine effektive Therapiemöglichkeit bei übergewichtigen Kinder bestehe aus drei Säulen. Zum einen die Ernährungsumstellung. „Kinder sollten aufschreiben, was sie den ganzen Tag über essen“, sagt der Arzt, denn eine kleine Nascherei hier und da, macht den Kohl doch fett. Die zweite Säule sei Bewegung. „Zwei bis drei Stunden dauerhafter Sport in der Woche sind optimal“, rät Lautner. Als letzte Säule beschreibt er die Verhaltensänderung. „Das ist der schwerste Teil, denn ich muss einen Mix aus Bewegung und gesunder Ernährung in meinen Alltag einbauen. Das heißt: Treppe statt Aufzug, Obst statt Süßigkeiten.“ Ernährungsberaterin Jeanette Knuth rät weiterhin, fünf Mal am Tag Obst in kleinen, abwechslungsreichen Mahlzeiten zu sich zu nehmen.
Die Alarmglocken sollten spätestens läuten, wenn das Kind heimlich und unregelmäßig isst. Gemeinsame Mahlzeiten in der Familie seien sehr wichtig, denn die Eltern sollten darauf achten, was das Kind isst. Von OPs rät der Kinderarzt im Allgemeinen ab. Mit Akupunktur als Therapiemaßnahme hat er noch keine Erfahrungen.
Folgeschäden des kindlichen Übergewichtes können orthopädische Probleme oder der klassische Diabetes sein. „Geht es um Aggressionen oder Selbstbewusstseinsstörungen, muss ein Psychologe herangezogen werden.“