Gelsenkirchen. Das Trampeltier-Baby, das am 7. März in der Zoom Erlebniswelt in Gelsenkirchen zur Welt kam, hat noch keinen Namen. Sechs Vorschläge haben die Tierpfleger bereits gesammelt. Nun sollen die WAZ-Leser für ihren Favoriten abstimmen. Unter den Teilnehmern wird eine Patenschaft verlost.

Noch ist es nicht gerade ein Draufgänger, das neu geborene Trampeltier in der Zoom Erlebniswelt. Meistens staksst es hinter der Mama her. Doch das wird sich sicher bald ändern. Schließlich sind Trampeltiere kernige Gesellen, die in der Natur kaum Feinde haben.

Das Baby wiegt zwar locker 40 Kilogramm, bedient aber trotzdem alles, was das Kindchenschema hergibt. Mit fast weißem, flauschigem Fell und großen runden Augen stakst es sichtbar wackelig im Trampeltiergehege der Zoom Erlebniswelt hinter seiner Mama Sammy her. Die hatte am Montag selbst Geburtstag, 5 Jahre ist sie geworden. Ein ideales Alter für Trampeltierdamen, um das erste Junge zu bekommen. Es kam am 7. März zur Welt, im März kommen die Geburtstage bei den Trampeltieren hier ohnehin Schlag auf Schlag. Fast alle sind im März geboren, auch Papa Harry, der in einem niederländischen Zoo aufwuchs.

Er ist sozusagen der Hahn im Korb hier. Drei erwachsene Damen und seine Tochter Rose, die vor einem Jahr zur Welt kam, scharwenzeln um ihn herum. Und der stattliche Hengst mit der üppigen Ponyfrisur ist noch in der Brunft. Von Dezember bis März dauert die Brunft in der Regel, und da ist Mann als Trampeltier rund um die Uhr unruhig. Nicht mal richtig fressen mag er, die fettspeichernden Höcker hängen deshalb schlapp zur Seite. Im Stall hat er mit seinem unruhigen Rundlauf eine richtige Stroh-Arena getrampelt.

Die Mama ist im Fellwechsel

Sein Sohn und Mama Sammy bleiben deshalb sicherheitshalber von ihm abgeschirmt. Der „Kleine“, der freilich jetzt schon mindestens so groß ist wie die Chronistin, wirkt in der Tat noch recht unsicher, läuft irgendwie unrund. Alle paar Minuten ruht er sich kurz aus. Nur wenn Mama außer Sichtweite gerät, rappelt er sich wieder hoch. Es ist aber auch kein Wunder, dass er so schlapp ist. Schließlich hat die Geburt vier Stunden gedauert; sein Karpalgelenk war eingeklemmt. Normalerweise schafft es ein kleines Trampeltier locker in eineinhalb Stunden auf die Welt. Schließlich stärken sich Trampeltierjunge zwölf bis 14 Monate lang in Mamas Bauch.

Die derzeitige Kälte macht den in Südostasien beheimateten Tieren nichts aus, versichert Zoom-Sprecherin Sabine Haas. Dort schwanken die Temperaturen zwischen minus 40 bis plus 30 Grad. Übrigens: In den Höckern wird kein Wasser gespeichert, nur Fett. Dass die Tiere so lange ohne Wasser auskommen bzw. auch soviel aufnehmen können, liegt u.a. an der Form ihrer Blutkörperchen und ihrem körpereigenen Kühlsystem. Bei ihren Kollegen, den Dromedaren – die mit einem Höcker, beide zählen zur Familie der Kamele – ist das genauso.

Lange Wimpern gegen Sandstürme

Mama Sammy ist schon mitten im Fellwechsel. In langen Fetzen hängt die dicke Wolle vor allem am Bauch herunter, der Po und die Beine sind schon ziemlich kahl. Sie ist auf Frühling eingestellt. Ihre dichten Wimpern allerdings behält sie ganzjährig. Die dienen als Schutz gegen Sandstürme. Bei Bedarf kann sie auch die Nüstern so zusammenkneifen, dass kein Körnchen eindringen kann. Und auch die extrem breiten, samtigen Hufe sind ideal für die sandigen Wüstenböden ihrer Heimat.

Etwa eineinhalb Jahre lang wird Sammy ihren Nachwuchs säugen. Am Ende jedoch wird er auch schon ein wenig Heu naschen oder an jungen Ästen knabbern. Trampeltiere sind Vegetarier. Vermutlich erst wenn der Kurze nicht mehr säugt, wird Sammy wieder trächtig werden. Auf Dauer bei ihr bleiben kann der junge Hengst ohnehin nicht. Zwei männliche Trampeltiere in einem Gehege: Das geht nicht gut. Aber auch weibliche Junge müssen den Zoo wechseln, sobald sie geschlechtsreif werden, solange der eigene Papa im Gehege ist.

Tierpfleger haben drei Favoriten

Über 100 Zeilen war jetzt hier von „dem Jungen“ die Rede. Das muss sich ändern. Die Tierpfleger im Zoom haben sich zwar auch schon so ihre Gedanken über den Namen für den jüngsten Zuwachs gemacht. Der Name soll auf jeden Fall mit „H“ anfangen, das hat bei den männlichen Trampeltieren Tradition. Sechs Vorschläge – davon drei Favoriten – haben sie gesammelt. Auf welchen der sechs Namen das junge Kamel hören soll, entscheiden Sie, liebe WAZ-Leser.

Die Vorschläge lauten: Hector, Hades, Hannibal – das waren die Favoriten der Pfleger – oder Hieronymus, Hajo oder Harro.

Die Mehrheit der Lesereinsendungen entscheidet. Unter den Teilnehmern wird nach der Namensfindung ein Pate verlost. Er darf auf Einladung der Zoom Erlebniswelt mit der Familie bei der Taufe dabei sein. Einsendungen bis zum Montag, 25. März, bitte an presse@zoom-erlebniswelt.de oder Pressestelle der Zoom-Erlebniswelt, Bleckstr. 64, 45889 Gelsenkirchen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.