Gelsenkirchen. . Seit zehn Jahren animiert die Stadtverwaltung ihre Mitarbeiter zum Stromsparen. Aber nicht einfach mit guten Tipps, sondern mit echter Motivation. Wer fit ist beim Stromsparen, kann schöne Preise gewinnen. Und die Umwelt und der Stadtetat gewinnen sowieso immer.

Es ist die klassische Win-Win-Situation, und das auch noch im mehrfachen Sinne: das Energiesparprojekt, mit dem die Stadt Gelsenkirchen ihre 100 Mitarbeiter zum Energiesparen animiert. Rund 78.000 Euro eingesparte Energiekosten im Jahr hat die letzte Berechnung für 2011 ergeben. Insgesamt gibt die Stadt übrigens im Jahr rund zehn Millionen Euro für Energie aus.

Von den eingesparten 78.000 Euro profitieren wird allerdings nicht nur der städtische Haushalt, der immerhin mit 15 Prozent der Summe direkt bedacht wird. 40 Prozent gehen dabei eigentlich auch direkt in die städtischen Gebäude – als Reinvestitionen für energiesparende Sanierungen. 30 Prozent der eingesparten Summe gehen für Honorare für das Projekt selbst samt wissenschaftlicher Begleitung drauf. Und immerhin 15 Prozent – 14.383 Euro, um genau zu sein – fließen in die Mitarbeitermotivation.

Jeder dritte Mitarbeiter macht mit

Denn ohne Mitarbeiter, die fleißig die monatlich in die Büros flatternden Energiespartipps studieren und vor allem befolgen, gäbe es diese Einsparungen ja gar nicht. Allerdings wird nicht kontrolliert, wer am häufigsten das Heizungsthermostat runterdreht oder die Kaffeemaschine sofort ausschaltet. Vielmehr wird mittels eines Energiesparquiz abgefragt, wie gut die Mitarbeiter sich mit effektiven Energiesparmaßnahmen auskennen.

Die Motivation mittels Quiz scheint gut zu klappen: 355 der rund 1000 städtischen Mitarbeiter haben mitgemacht, 262 haben alle Fragen richtig beantwortet. Unter ihnen wurden insgesamt 29 Preise verlost: Die ersten acht Preise sind mehrtägige Busfahrten, es folgt ein Fahrrad und Musicalkarten.

Insgesamt 4500 Euro der ersparten Energiekosten flossen in Preise für die Quizgewinner. Knapp 5000 Euro wurden genutzt, um die städtischen Hausmeister, die bisher keine PCs hatten, besser mit mobilen Geräten zu vernetzten. Und je 1000 Euro gingen zur Unterstützung an gemeinnützige Einrichtungen in der Stadt.

5000 Euro als Spende für Hilfsorganisationen vor Ort

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Nutznießer sind diesmal das Forum 2000, der Gulliver for Kids e.V., der Agot-NRW e.V. – Bildung(s)gestalten, das Katholische Stadtsekretariat Gelsenkirchen und der Verein Frauen helfen Frauen e.V. – Frauenhaus Gelsenkirchen. Die meisten der so gespendeten Gelder werden für bedürftige bzw. sehr kranke Gelsenkirchener Kinder eingesetzt.

Natürlich geht es der Stadt mit dem Projekt aber nicht nur um Geld: Schließlich zählt die Minderung des CO2-Ausstoßes – die aus der eingesparten Energie folgt – zu den erklärten Klimaschutz-Zielen der Kommune Gelsenkirchen. Und die Kommune will erklärtermaßen Vorbild für ihre Bürger sein.