Die Schulzeit war für Can Ucar nicht immer leicht. Seinen Weg von der Hauptschule zur Uni hat er nun in einem Buch niedergeschrieben.

Das Leben eines Schülers kann unbarmherzig sein. Diese Erfahrung musste auch Can Ucar machen. Doch der 21-jährige Gelsenkirchener hat sich durchgekämpft, studiert jetzt Germanistik und Sport, will Lehrer werden – und hat ein Buch veröffentlicht. Am Freitag stellte er „Das Leben eines Schülers – (fast) eine Biographie“ im Alevitischen Kulturzentrum vor.

Wer kennt das nicht? Morgens, der Wecker klingelt. Erstmal umdrehen. Noch fünf Minuten! Mit einer guten halben Stunde Verspätung, ohne Frühstück und in Jogginghose schlussendlich in der Schule angekommen. Jetzt heißt es warten auf’s Wochenende. Gespickt mit lustigen Anekdoten – zum Teil selbst erlebt, zum Teil fiktiv – beschreibt der Jungautor seinen eigenen Bildungsweg.

Nach der fünften Klasse zog seine Familie um. Auf dem Gymnasium in Bottrop-Kirchhellen folgten Integrationsprobleme: „Dort war ich sofort das Gelsenkirchener Ghettokind“, schreibt Can. Von seinem ersten Deutschdiktat berichtet er, in dem er so viele Fehler hatte, wie die gesamte Klasse zusammen. Und von seinem Lehrer, der ihn bis zum Schluss „Kann Ucker“ nannte. Can nahm den Umweg über die Hauptschule, machte auf dem Berufskolleg sein Abitur nach. Jetzt ist er an der Uni und froh darüber, wie es gelaufen ist: „Die vielen Erfahrungen kann mir keiner mehr nehmen. Jeder kann weiterkommen, wenn er nur will, das habe ich gelernt“.

Ein Händchen fürs Schreiben hatte Can schon immer, seit Jahren schreibt er Gedichte. Und sein erstes Buch wird auf keinen Fall das Letzte bleiben: „Wer weiß, vielleicht erzähle ich dann „Das Leben eines Lehrers“. Das Buch kostet 11.90 Euro. Die ISBN-Nr. lautet: 3955090094.