Gelsenkirchen. Die 28 Gewinner der Aktion „Dein Gesicht für Gelsenkirchen“wurden von Donnerstag bis Sonntag im Wissenschaftspark abgelichtet

Von Donnerstag bis Sonntag wurde im Wissenschaftspark eifrig geknipst. 28 Gelsenkirchener leihen der Stadt bald ihr Gesicht: Auf einem riesigen Mobile im Atrium des neuen Hans-Sachs-Hauses. Ein Querschnitt der Menschen, die in Gelsenkirchen leben, ist es geworden. Die Bürger mit ihren Ecken und Kanten, genau wie unsere Stadt. Models waren keine dabei, daher ist es kein Wunder, dass die meisten von ihnen vor der Linse des Fotografen Pedro Malinowski erst einmal aufgeregt wirkten.

Die Nervosität verflog schnell

Doch die Nervosität verflog schnell. „Ich mache es ihnen aber auch einfach“, verrät der Fotograf. Die Menschen sollten so natürlich wie möglich wirken, „deswegen sage ich erst einmal gar nichts, so zeigen die Leute ganz automatisch ihren Charakter“.

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Ganz bewusst hat man daher auch die Kulisse des Wissenschaftsparks gewählt. „In einem Fotostudio wären die Fotos zu künstlich und steril geworden“, erklärt Andrea Rohmert von der Stadt, die das Projekt mit ihrem Kollegen Manfred Wieczorek begleitet. Gleichzeitig stehe der Wissenschaftspark auch für die Entwicklung, die die Stadt durchlebt. Wie viele andere hat der 62-jährige Dieter Pritting diesen Wandel noch gut vor Augen: „Genau hier war das Thyssengelände, über die Bochumer Straße fuhr noch die Eisenbahn“, erinnert er sich.

Jüngstes Gesicht ist 20 Monate alt

Lana Helena kann damit noch nicht viel anfangen. Mit 20 Monaten ist sie eine der ganz jungen Repräsentantinnen der Stadt. „Unsere Kinder sind die Zukunft Gelsenkirchens. Ich wünsche mir, dass die Stadt attraktiv bleibt und sich weiter entwickelt, damit Lana hier genauso gerne leben möchte wie wir“, verrät Mama Monika Laschinsky, die mit 14 Jahren aus Polen nach Gelsenkirchen kam und die Stadt lieben lernte: „Die vielen Grünflächen, eine gute Betreuung für Familien und vor allem die Herzlichkeit der Menschen sind schon etwas ganz Besonderes“, schwärmt die 35-Jährige.

Alle 28 haben ihre ganz eigene Geschichte über Gelsenkirchen zu erzählen. Ein ganz besonderes Erlebnis machte 2011 auch André Makus. Seinem Partner Stefan gab er damals das Ja-Wort, als Standesbeamter in entscheidender Funktion dabei: Oberbürgermeister Frank Baranowski. „Wir wollten ganz bewusst ein politisches Zeichen für die Toleranz in der Stadt setzen“, so der Hobby-Schlagersänger. „Bei unserem Junggesellenabschied beim Buerer City-Fest wurden wir spontan auf die Bühne geholt und die ganze Stadt hat mit uns gefeiert. Seitdem liebe ich Gelsenkirchen noch mehr“. So sehen sie es alle, trotz – oder gerade wegen – der Ecken und Kanten.