Gelsenkirchen. . Bezirksvertretung Mitte verständigt sich darauf, beim Streitthema Hundefreilaufflächen in Gelsenkirchen auch andere Vorschläge unter die Lupe zu nehmen

Verbales Gerangel und ein wenig politisches Theater gab es anlässlich der 23. Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Mitte zu Themen wie „Öffnung von Schulhöfen“, „Freilaufflächen für Hunde“ sowie zur „Prioritätenliste für Gehwege“.

Birgit Lucht (CDU) mühte sich vergebens, Zustimmung für den Antrag zu finden, wegen der „ständigen Parkplatznot“ Schulen wie dem Huch-, Grillo- und Gauß-Gymnasium generell zu erlauben, an mehreren Tagen im Jahr ihre Höfe als Abstellflächen bei Großveranstaltungen zur Verfügung zu stellen. Argument der SPD und Bezirksbürgermeister Detlev Preuß: „Erstens ist die BV dafür nicht zuständig, sondern das Vorhaben kann nur über den Ausschuss zur Abstimmung in den Rat kommen. Zweitens können die Schulen jederzeit bei der BV um eine Sondererlaubnis anfragen und auch bekommen.“

Einigung beim Streit-Thema Hunde-Freilaufflächen

Zurückziehen musste die CDU auch ihr Vorhaben, eine eigens für die Instandsetzung von maroden Gehwegen Prioritätenliste zu beauftragen. Die Begründung der Verwaltung war ebenso einleuchtend wie entwaffnend: „Die Stadt hat eine Gehwegsfläche von 340.000 m2, alle zu sanieren würde gut 20 Millionen Euro kosten. Für den Bezirk allein stehen aber nur 200.000 € zur Verfügung.“ Außerdem würden bei Straßensanierungen kaputte Gehwege ohnehin mit einbezogen.

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Immerhin, beim Streit-Thema Hundefreilaufflächen einigten sich die hier tonangebenden Parteien SPD, CDU und Bürgerbündnis am Ende darauf, einen Prüfauftrag an die Verwaltung zu geben. Ziel: neben dem avisierten Gelände Küppersgraben/Magdalenenstraße andere Flächen wie Bickerer Höfe, Schalker Verein und weitere Vorschläge genau zu prüfen.

Detlev Preuß verärgert über schleppende Sanierungsarbeiten

Grünes Licht gab es von allen für die Sanierung der Hohenzollern-straße zwischen Bornstraße und Waltraudstraße. Straßenbau und Beleuchtung werden mit 135.000 € zu Buche schlagen, möglicherweise werden Anwohner auch zur Kasse gebeten. Das wird noch geprüft. Durchgewunken wurde ebenso die aufwändige Instandhaltung (in 2013) der Brücke an der Uferstraße, die die Hafenbahnstraße überspannt: Kostenpunkt: 540.000 €.

Ziemlich erbost war Bezirksbürgermeister Detlev Preuß (SPD), als die Verwaltung ihm erst auf der gestrigen Sitzung mitteilte, dass die Baufirma, die mit den Sanierungsarbeiten der Bismarckstraße beauftragt worden war, nun Konkurs angemeldet hat: „Drei Monate lang ruht nun schon die Baustelle und die Bürger fragen ständig, wann es weiter geht. Die Insolvenz ist doch nicht erst heute angemeldet worden, oder?“ Wohl kaum.