Eine Erhebung der Uni Dortmund im Jahr 2012 ergab, dass der tatsächliche Bedarf an U3-Plätzen in Gelsenkirchen bei 40 Prozent liegt. Von einer höheren Zielmarke für die Stadt, als die von der Landesregierung ausgegebenen 32 Prozent, geht auch Wolfgang Heinberg (CDU) aus. Wie hoch sie am Ende tatsächlich sein wird, das gleicht aktuell einer Kaffeesatzleserei, weil etwa die Familienpolitik der Bundesregierung, Stichwort: Betreuungsgeld, für eine Unbekannte in der Rechnung sorgt.
Die Stadt will einen realistischen Wert über eine weitere Umfrage der Uni Dortmund erhalten, die im April beginnen und Ende Mai abgeschlossen sein soll. „Die Ergebnisse werden uns zwar erst im Juni, Juli vorliegen und sind für das nächste Kindergartenjahr spät, aber dann haben wir eine echte Basis“, sagte Gekita-Geschäftsführer Alfons Wissmann.
Kompromisse für eine gewisse Zeit
Am Ende, so die einhellige Meinung, werde der Anspruch erfüllt werden. Dafür habe die Stadt dann gut 60 bis 65 Mio. Euro in exakt 100 Maßnahmen investiert. Oder um es plakativer auszudrücken: Das kostet am Ende das neue Hans-Sachs-Haus.
Kompromisse, so Wissmann, werde man zunächst bei den Gruppengrößen im U3-Bereich eingehen müssen (15 statt 10 bei mehr Betreuung), was er angesichts der Raumkonzepte für akzeptabel hält. An dieser Stelle vertritt Peter Wenzel, Geschäftsführer des Kita-Zweckverbandes, eine andere Auffassung: „Das geht zu Lasten der Kinder und der Betreuungsqualität.“