Wirkung in doppelter Hinsicht dürfte die Festnahme gestern von fünf arbeitslosen Männern im Alter von 18 bis 27 Jahren aus Gelsenkirchen haben, denen zur Last gelegt wird, gut 60 Einbrüche – u. a. auf Geschäfte in der Gelsenkirchener Innenstadt, aber auch in anderen Städten im Umkreis von ca. 70 Kilometern – verübt zu haben. Nämlich: Erleichterung bei Bürgern und Geschäftsleuten im Stadtsüden und Abschreckung potenzieller Nachahmer.
Der Gesamtwert der Beute des beschuldigten Quintetts beläuft sich auf stattliche 200 000 Euro. Bevorzugte Objekte waren Telekommunikationsgeschäfte, Lebensmittelmärkte, Kioske und Spielhallen. Die Täter spähten zu Geschäftszeiten die Läden aus und ließen sich die spätere Beute (hochwertige Smartphones, Tablets etc.) zeigen. So wussten sie um deren Lagerort Bescheid. Zumeist mit brachialer Gewalt, z.B. per Gullydeckel oder Pflasterstein als Wurfgeschoss, brachen sie in die Geschäfte ein. Die Täter ließen sich dabei weder durch die Alarmanlagen, noch durch den entstandenen Lärm von ihren Vorhaben abbringen.
Geklaute Ware direkt verhökert
In der Regel verkauften die mutmaßlichen Täter noch in der Tatnacht ihre Beute an einen 27-jährigen Hehler aus Gelsenkirchen. Der Mann ist ebenfalls arbeitslos. Nichtsdestotrotz zahlte er den Einbrechern teilweise fünfstellige Eurosummen in bar aus. Dabei machte er den Männern genaue Vorgaben, welche Smartphones von welchen Herstellern er haben wollte. Das Geld gaben die Täter hauptsächlich in Spielhallen bzw. im Rotlichtmilieu aus.
Gestern Vormittag vollstreckten insgesamt 60 Polizeibeamte die durch den zuständigen Richter des Amtsgerichtes Essen erlassenen Haftbefehle gegen die mutmaßlichen Täter. Drei Täter wurden dabei an der elterlichen Wohnanschrift festgenommen, ein Täter hielt sich in der Öffentlichkeit auf. Den 27-jährigen Hehler nahmen die Beamten ebenfalls zu Hause fest. Zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen macht er noch keine Angaben.
Bei den Durchsuchungen stellten die Beamten allerdings schon weiteres, umfangreiches Beweismaterial sicher. Dieses wird in den nächsten Tagen ausgewertet. Die umfangreichen Ermittlungen dauern noch weiter an.