Gelsenkirchen. Am Samstag stieg die zweite Runde des Nachwuchswettbewerbs „Beats 4 life“ im Jugendzentrum Spunk. Die Aktion der Falken soll jungen MC´s eine Bühne bieten, auf der sie sich präsentieren und ausprobieren können. Das Finale steigt im April.
„Zuhause vor dem Spiegel will jeder rappen, aber vor Publikum ist das schon etwas ganz anderes“ - Rapper Smoven, alias David Röske, weiß wovon er spricht. Der 26-Jährige gibt Rap-Workshops und plant ein eigenes Plattenlabel.
Am Samstag trauten sich nur zwei von sechs möglichen Teilnehmern bei der zweiten von drei Vorrunden auf die Bühne. Zuvor hatten sich schon die Rapper Bensa und DoDcom in der ersten Runde qualifiziert.
„Schalke ist das Problem“, schmunzelt Sebastian Kolkau, Mitarbeiter der Falken. Und die Aussage war noch nicht einmal aus sportlicher Sicht so gemeint. Denn zwei Kandidaten hatten ihre Teilnahme wegen des vermeintlichen Spitzenspiels der Bundesliga abgesagt.
„Freilos“ für die beiden Kandidaten
Getreu dem Motto, „Des einen Freud, des anderen Leid“, durften sich die beiden einsamen Streiter frühzeitig über den Finaleinzug freuen. Normalerweise müssen sich bei den Vorrunden die zwei Finalisten gegen vier weitere Teilnehmer durchsetzen. Die Stimmzettel des Publikums waren diesmal also nicht nötig. Auch die Jury, die neben Texten und Beats das Sozialverhalten bewertet, konnte die Beine hochlegen. „Und ich bin ein bischen der Lückenfüller“, so David Röske.
Der Rapper organisiert Veranstaltungen, produziert aber auch selbst Musik und Videos. „In Gelsenkirchen ist Hip-Hop beliebt, aber es gibt keine große Szene.“ Unter dem Namen „Stammbaum Entertainment“ hat er sich mit Gleichgesinnten zusammengetan, „um die Szene zu pushen“. In Kooperation mit den Falken veranstaltet Smoven die „Sprechstunde“ im Ferdinand Lassalle-Haus. Nun ist der Wettbewerb „Beats 4 life“ dazugekommen.
Die Rapper haben 10 Minuten Zeit, um vorgefertigte Texte oder Freestyles vorzutragen. Inhaltlich decken sie ein breites Spektrum ab. „Ich rappe über mein ganzes Leben, über Höhen und Tiefen“, so Smoven. Rap sei wie ein Tagebuch. „Und viele junge Leute wollen berichten, was in ihrem Umfeld so passiert.“ Das Genre eigne sich auch dazu, Schicksale zu verarbeiten. „Rapper wollen mit der Musik zeigen, was ihre Persönlichkeit ausmacht.“
Am 20. April steigt das Finale im Bulmker Lassalle-Haus.