Gelsenkirchen. Zentrales Anmeldeverfahren „GESI-Online“ soll die Anmeldung an Berufskollegs vereinfachen. Es berücksichtigt die Neigungen und Stärken der Schüler in Gelsenkirchen

Das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden, ist nicht einfach. Mit dem zentralen Anmeldesystem „GESI-Online“ – das steht für Gelsenkirchener Schüler Informationssystem – setzt die Verwaltung auf eben diesen Synergie-Effekt: auf eine elektronisch gestützte Kontrolle der Schulpflichtüberwachung bis zum 18. Lebensjahr auf der einen Seite, auf eine den Neigungen und Stärken der Schüler entsprechende Weichenstellung hin zu weiterführenden Bildungsangeboten. Ziel: Lohn und Brot statt Stütze. Offizieller Start des Portals ist am 13. Februar.

„Wir haben zu viele Schüler verloren“, deutete Bildungsdezernent Dr. Manfred Beck an, woran das alte, verwaltungstechnisch aufwändige System krankte. Das neue Online-Anmeldeverfahren ist für alle Schüler der Gelsenkirchener Schulen verbindlich vorgeschrieben. Sie melden sich dort selbstständig an, zeitgemäß übers Internet. Die Zugangsdaten erhalten alle von ihren Lehrern an den Gesamt-, Haupt-, Real-, Förderschulen oder Gymnasien. Anmeldungen sind aber auch außerhalb der Berufsschulpflicht möglich, etwa bei der Weiterbildung für Erwachsene.

Mit mehr Selbstständigkeit in die Zukunft

Mehr Selbstständigkeit, die eigene Zukunft zu bestimmen, bedeutet aber nicht, dabei allein gelassen zu werden. „Um zu einer realistischen Einschätzung für ihre Anmeldung zu kommen, werden die Schüler bei diesem Übergangsverfahren von den Lehrern der abgebenden Schulen beraten“, betonte Schulleiter Rolf Steinwede von der Gesamtschule Horst, wo das Portal vorgeführt wurde.

Die Internetseite gleicht einem Karteireiterssystem, in dem die Bewerber mit wenig Aufwand die Weichen für die Berufswahl stellen können. Neben Kontaktdaten, der Angabe der Erziehungsberechtigten, der aktuellen Schule und der gewünschten (Schul-)Laufbahn haben die Nutzer beim Übergang aus der Klasse 10 mehrere Optionen: den Verbleib an der bisherigen Schule, den Wechsel in die Oberstufe einer allgemeinbildenden Schule oder aber die Anmeldung an einem Berufskolleg mit bis zu drei Wünschen in Bezug auf die künftige Tätigkeit/Berufsausbildung bzw. Praktikum. Wenn keine dieser Optionen zutrifft, sind Interessen anzugeben.

Wer die Wahl hat, hat aber auch die Qual. „Daher ist das Portal an die Internetseiten der Berufskollegs angebunden, damit sich die Jugendlichen über das Angebot dort und mögliche Jobs schlau machen können“, erklärte Elke Gröning vom beauftragten IT-Dienstleister GKD-EL. Erste Anmeldungen hat es bereits gegeben, richtig los geht es nächste Woche, wenn die Schulen damit beginnen, den Schülern Portal und Meldeverfahren zu erklären. Wobei gilt: „Niemand wird abgewiesen“, so Gröning. Selbst wenn ein Schüler von einem Kolleg eine Absage erhält, aber dennoch dorthin will, werden Überbrückungsmöglichkeiten geschaffen.“ Ein vollmundiges Versprechen.

Bewerbungsstatus ist jederzeit einsehbar

Nach der Anmeldung kann die weitere Entwicklung jederzeit per Mausklick eingesehen werden. Grüne Felder symbolisieren dabei Zusagen, rote Absagen. Zudem sind jederzeit Informationen über noch freie Plätze abrufbar. Bewerber, die keinen Online-Zugang haben, wenden sich direkt an die Berufskollegs.

Vormals wurden die Erfassungsbelege für die Einschulung manuell erstellt. Dazu hatten sich die Jugendlichen mit ihren Lehrern zusammengesetzt und die Bögen von Hand ausgefüllt – das hat viel Zeit (Mehrarbeit) und Geld gekostet. Der formale Aufwand fällt durch GESI-Online weg. Weil alle Schulpflichtigen über eine zentrale Datenbank erfasst sind und sie sich verbindlich für die Kollegs und andere Ausbildungswege anmelden müssen, kann die Verwaltung jeden, der sich nicht einträgt oder bei der Anmeldung Fehler gemacht hat, persönlich ansprechen und seine Karriere nachdrücklich anschieben.