Gelsenkirchen.

Die öffentliche Bedeutung eines Bundestagsabgeordneten wird gerne an zwei Inhalten festgemacht: Welche Funktionen er parteiintern ausfüllt und wie hoch sein persönliches Google-Ergebnis ist. Legt man diese beiden Aspekte zu Grunde, befindet sich Marco Buschmann auf einem hervorragenden Karriereweg. Der Gelsenkirchener FDP-Abgeordnete ist seit kurzem der rechtspolitische Sprecher seiner Fraktion in Berlin und Generalsekretär der Liberalen im Landesverband Nordrhein-Westfalen.

Der Jurist, der seit dem Jahr 2010 auch Vorsitzender des Gelsenkirchener Kreisverbandes ist, hat in seiner jüngeren politischen Vergangenheit einige wichtige und gut vorbereitete Schritte nach vorne getan. Strategisch von enormer Bedeutung war seine Berufung zum Generalsekretär im starken liberalen NRW-Landesverband. Seit Juni 2012, im Nachgang der Landtagswahl, füllt er diese Position zunächst kommissarisch, dann, ab Dezember, als auf dem Landesparteitag in Neuss ordentlich gewählter „General“ aus.

Beachtliche Resultate

Seine Resultate im Rheinland waren dabei beachtlich. Der 35-jährige Jurist erhielt als Novize immerhin 86 Prozent der Stimmen und wurde – mindestens ebenso wichtig – auf Platz 8 der Landesliste für die Bundestagswahl 2013 nominiert. Das lässt eine Fortsetzung seiner Arbeit auf der Berliner Politik-Bühne als realisierbar erscheinen, wenn die FDP im September den Sprung ins Parlament schaffen sollte. Denn für das Direktmandat in Gelsenkirchen kommt aktuell nur Joachim Poß (SPD) in Frage.

Marco Buschmann weiß um den arbeitsintensiven Weg, den ein liberaler Bundestagsabgeordneter in der Regel zu gehen hat, und er scheut ihn nicht. Wäre dem so, hätte er als 17-Jähriger nie den Freien Demokraten beitreten dürfen. Schon gar nicht in Gelsenkirchen, dem politischen Stammland der Genossen. Nicht von ungefähr kommt es also, dass sein ganz persönlicher Aufschwung in der zweiten Hälfte der Legislaturperiode stark an Konturen gewinnt.

Geschnickt verknüpft

Bis dahin hat er sich zielstrebig aufgestellt. Netzwerke gegründet, sich geschickt verknüpft. Etwa mit Christian Lindner, dem Fraktionsvorsitzenden der FDP im Düsseldorfer Landtag, dessen langer Arm zweifelsfrei bis nach Berlin reicht. Nicht von ungefähr bezeichnete Buschmann den NRW-Landesverband mal als „das Flaggschiff der FDP“. Und wenn Lindner der Kapitän ist, dann ist er selbst jetzt wohl der Steuermann auf diesem Boot, von dem sich letztendlich im Herbst des Jahres herausstellen wird, ob es genügend PS besitzt, um im Bund nicht abzusaufen.

Marco Buschmann wird seinen Weg als Berufspolitiker inzwischen unbeirrt weitergehen. Er ist Volljurist und von daher nicht abhängig von dieser Profession, es macht ihn entscheidungsfreier als manch anderen, der voll auf diese Karte setzt. Schließlich konnte er auch im Jahr 2009 nicht mit dem Einzug in den Bundestag rechnen. Damals war er auf Rang 20 der Landesliste platziert und die zog bis eben dahin dank des Resultates, das die Liberalen als Surfer auf der „Westerwelle“ holten: 14,6 Prozent.

Mitglied im Rechtsausschuss

Was Marco Buschmann aus dieser Chance, die sich ihm so unverhofft bot, gemacht hat, kann sich sehen lassen. Er gehört als ordentliches Mitglied dem Rechtsausschuss des Bundestages und dem 1. Untersuchungsausschuss Gorleben an; außerdem ist der Gelsenkirchener stellvertretendes Mitglied im Unterausschuss Europarecht, einem Unterausschuss des Rechtsausschusses.

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