Frank Köhler und seine Kollegen zeigen den Schülern heute, was es bedeutet auf Widerstand zu stoßen. Und diesen zu messen. Bei diesem Experiment, dem „Kerbschlag-Biege-Versuch“, geht es nämlich um Präzision in der Werkstoffprüfung. Der Professor des Fachbereichs Maschinenbau und die Kollegen aus den anderen Fachbereichen der Westfälischen Hochschule präsentieren sich einen Tag lang Schülern beim Hochschulinformationstag.
Gespannt gruppieren sich die Schüler um den gläsernen Kasten, in dem der Versuch stattfindet. Ein Mitarbeiter spannt ein Stück Metall ein und lässt das Pendel frei. „Wir wollen wissen, wie sich das Material unter Krafteinwirkung verhält“, erklärt Frank Köhler. Wenn ein Unternehmen aus der Industrie eine gewisse Härte des Produktes erwartet, kann diese mit den verschiedenen Verfahren in der Werkstoffprüfung gemessen werden. „Das demonstrieren wir den Schülern heute.“ So bekommen sie eine realistische Vorstellung von dem Studiengang.
Herausfinden, was man nicht möchte
Den möchten auch Julia Wawrzenietz (17) und Lea Neumann (16) aus Gladbeck bekommen. „Wir haben uns über das Duale Studium informiert und Kontakt zu Unternehmen geknüpft“, sagt Lea, die sich vorstellen kann, Industriekauffrau zu werden. Julia meint: „Ich möchte lieber Mathe studieren.“ Auch dafür ist der Info-Tag da: Herauszufinden, was man nicht möchte. Patrick Rodzki (19) und Dennis Glombik (18) wollen zunächst Uniluft schnuppern. Einen Englisch-Sprachtest haben sie bereits gemacht – schließlich muss jeder, der an der FH studieren möchte, auch Fremdsprachenkurse belegen. „Ich werde wahrscheinlich European Studies in Den Haag studieren“, sagt Dennis. Kumpel Patrick würde fürs Studium lieber in der Nähe bleiben und „in Richtung Wirtschaft gehen.“ Vier Unis habe er sich bereits angeschaut, gerade im Hinblick auf den doppelten Abiturjahrgang verringere sich die Chance, einen geeigneten Studienplatz in der Nähe zu bekommen. „Das nun so viele Bewerber auf dem Markt sind, macht schon ein bisschen Angst“, sagt Patrick. Aber: „Ich werde mich bei verschiedenen Unis bewerben und hoffen, dass ich einen Platz bekomme.“ Im kommenden Wintersemester stehen knapp unter 2000 Studienplätze bereit – die Westfälische Hochschule platzt jetzt schon aus allen Nähten.
Neben Sprachtests, Vorlesungen und Experimenten der einzelnen Fachbereiche, haben Schüler auch die Möglichkeit, mit Unternehmen in Kontakt zu kommen. Zahlreiche Firmen haben sich im Bereich des „Dualen Studiums“ mit Ständen platziert. Denn: Diese Form des Studiums wird immer beliebter.