Gelsenkirchen..
Seit Januar bekommt die Bahn Konkurrenz bei Fernverbindungen. Nun haben auch Busreisedienste die Möglichkeit, Langstreckenfahrten auf Linie anzubieten. Ob lokale Busbetreiber auf dem neuen Markt eine Chance haben?
Der Gelsenkirchener Busunternehmer Nickel, der mit seinen Bussen die Schalke-Profis oder auch die neue Philharmonie Westfalen fährt, ist skeptisch und wird diese Reisen nicht anbieten. Seine Begründung: die bestehende Infrastruktur ist nicht ausreichend.Hierbei geht es nicht um das Streckennetz, wie Geschäftsführer Ulrich Nickel erklärt: „Wir dürfen nicht nur an die junge Generation denken, die über das Internet bucht. Wer Fernreisen anbietet, muss überall vor Ort erreichbar sein“. Als Beispiel nennt er den ADAC. Die Mitglieder erstrecken sich über ganz Deutschland und haben überall Ansprechpartner. Nur so können man problemlos von A nach B kommen.
Fernbuslinien-Angebot im Kindheitsstadium
Trotzdem findet der Busunternehmer die Aufbrechung des Monopols gut. „Früher wurden Konzessionen für einzelne Strecken vergeben. Nur wer diese hat, durfte dort fahren. Jetzt ist alles liberalisierter“. Ein Problem sieht er jedoch weiterhin in der Kostendeckung. Um die Fahrten mit Passagieren voll zu bekommen, müsse der Preis stimmen. Wenn es dann auf die Kosten des Personals gehe, wäre es ganz schlecht.
Das Fernbuslinien-Angebot befinde sich im Kindheitsstadium. „Mit ein wenig Erfahrung werden sich in Zukunft einige große Unternehmen herausbilden, die sich des Geschäfts annehmen“, glaubt Nickels. Auf Dauer sei ein Wettbewerb für jedermann nicht durchsetzbar, ohne Kosten am falschen Ende zu sparen. Die Bahn, schätzt Nickel, werde keine deutlichen Spuren des Wechsels spüren, denn dafür würden immer noch genug Menschen mit dem Zug fahren.