Gelsenkirchen. . Zwölf Monate Gelsenkirchener Geschichte(n): Die WAZ blickt zurück auf kleine und größere Krisen, große Projekte, schöne Erfolge, Feste und Festivals, Pleiten, Pech und Pannen – eben die bewegenden Momente 2012.
Januar
Das Jahr beginnt für die Feuerwehr sehr arbeitsreich: 120 Rettungseinsätze listen die Helfer auf; vor allem stark Alkoholisierte fallen zum Teil völlig aus der Rolle
Kinder und wie sie heißen können: Gelsenkirchen mag es gar nicht so exotisch bei den Vornamen. Sophie (51 Mal) und Leon (24 (Mal) sind die Gewinner aus 2011.
Anwohner an der Leipziger Straße kommen mit dem Lärmpegel eines DFB-Minifußballfeldes an der benachbarten Gemeinschaftsgrundschule nicht klar. Sie fordern Unterstützung von der Stadt ein. Ein Zaun und ein abschließbares Tor sollen die Abende ruhiger gestalten.
Die Sternsinger sammeln für den guten Zweck – eine schöne Tradition.
Schon im Januar ist das Thema Dichtheitsprüfung für Hausanschlüsse eines mit Potenzial; Fachfirmen befürchten Fehlinvestitionen...
Die Umweltzone lässt grüßen – und Schilda auch: Denn weil anderswo die Schilder fehlen, kann in Gelsenkirchen nicht kassiert werden.
Es war längst beschlossene Sache, nun fällt der Lahrshof an der Franziskusstraße – endgültig.
Die WAZ und der WDR recherchieren und finden heraus: Die Sachkundigen Bürger von Pro NRW kassieren viel Geld für die Teilnahme an Fraktionssitzungen. Laut Unterlagen haben sie im Jahr 2011 an 542 Sitzungen teilgenommen und erhielten dafür als Ausgleich 16 348 Euro. Der absolute Spitzenwert.
Guntram Schneider, NRW-Arbeitsminister damals wie heute, spricht auf dem Neujahrsempfang der SPD.
Die nächste Statistik wird veröffentlicht, eine traurige zumal. In Gelsenkirchen gab es im Jahr 2011 wieder mehr Unfälle als im Vorjahr: von 97 auf 107.
Ökoprofit zahlt sich aus. Viele Unternehmen in der Stadt machen mit, investieren in Nachhaltigkeit, um anschließend sparen zu können – und holen den Titel.
Gelsenwasser startet in ein aufregendes Jahr. Der Versorger besteht seit 125 Jahren und feiert dies über das ganze Jahr hinweg immer wieder – auch mit den Kunden.
Christian Ude, SPD-Oberbürgermeister der Stadt München, hält die Festrede beim Neujahrsempfang der Stadt im Musiktheater und ihm fällt auf, dass am Rednerpult ein Glas Wasser steht. Sein Kommentar: „So etwas würde es in München nicht geben.“
„GEjazzt“ feiert den 10. Geburtstag. Womit? Mit guter Musik natürlich.
Februar
Das Thema ist ein Dauerbrenner: die (zu) hohen Benzolwerte im Stadtnorden. Im Umweltausschuss erhält die Bürgerinitiative „Gruen für 3 – Scholver Feld“ Rederecht.
Die 1. Klimaschutzkonferenz dient als Start für ein ehrgeiziges Vorhaben: den CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2020 um 25 Prozent zu senken.
Der Winter hatte die Schifffahrt im eisigen Griff. Eisbrecher fahren über den Kanal und halten die Fahrrinne frei.
Der Aufbau eines Bürgerhaushaltes beginnt. Die Grünen treiben das Thema, die anderen sperren sich nicht.
Die Pläne für den Umbau des Heinrich-König-Platzes stoßen bei den Geschäftsleuten auf Unverständnis. Die Aufgabe einiger Ladenlokale kristallisiert sich heraus.
Im Rat wird schnell gehandelt und eine neue Hauptsatzung beschlossen: Sachkundige Bürger dürfen pro Jahr nur noch maximal 35 Fraktionssitzungen abrechnen.
Und hoch das Bein bei den Prunksitzungen: Die Bismarcker Funken feiern ausgelassen Karneval. Prinz Michael II. und Prinzessin Martina II. genießen das Sessionsleben – noch ist alles in Ordnung.
Da geht nichts mehr: Auf dem Rhein-Herne-Kanal legt eine 20 Zentimeter dicke Eisschicht den Schiffsverkehr lahm.
Da geht noch was: Die Schalker Eisenhütte produziert drei Loks für den Erzbergbau in Chile.
Der Stärkungspakt Stadtfinanzen gerät in den Fokus der Politik. Die Frage, die alle im Rat vertretenen Parteien beschäftigt: Teilnehmen oder nicht?
Der Kinder-Umzug in Horst kommt an: 3000 Menschen säumen den Weg und lassen das Kinderprinzenpaar Samira I. und Simon I. hochleben.
Bei Buio Omega schlägt’s 13, der geheimnisvolle Filmclub feiert Geburtstag.
850 Teilnehmer sorgen für Top-Stimmung beim 42. Rosenmontagszug in Erle. Wer auch immer das zählte: 80 000 Menschen sollen an der Cranger Straße gewesen sein.
SPD-Urgestein Joachim Poß will die Städte von den Kosten befreien, die die Eingliederungshilfe verursachen. Nächstes Jahr wird gewählt, danach können Absichten vielleicht umgesetzt werden...
Aufregung im Lager der Erneuerbaren Energien. Geplante Kürzungen der Solarstromvergütungen stellen Betriebe wir „abakus“ vor große Probleme.
In Ückendorf baut sich das Thema „Siedlungsverkauf“ auf. Im Quartier „Flöz Dickebank“ geht schlicht die Angst vor der vermeintlichen „Heuschrecke Häusser Bau um, an die die Deutsche Annington 317 Wohnungen veräußern will.
Die Gesamtschule Berger Feld kommt ins Gerede. Es geht nicht um den Fortbestand der Einrichtung, aber um den Standort – nicht zuletzt weil die Gebäude sanierungsbedürftig sind (40 Mio. Euro) und besser einem Neubau weichen könnten – der soll aber möglicherweise an anderer Stelle hochgezogen werden.
Die Unfallstatistik sorgt für Wirbel: mehr Unfälle, mehr Verletzte und mehr Tote. Eine traurige Bilanz, die Direktionsleiter Jürgen Schlöhlein und Polizeipräsident Rüdiger von Schoenfeldt ziehen.
März
Dem FC Schalke 04, ohnehin ein Dauerthema in der Stadt, widmet die Wirtschaftsinitiative ihre 8. Gala, die im Nordsternpark stattfindet. Es wird ein bunter Abend mit vielen Informationen und netten Anekdoten.
Schlauchspezialist Masterflex plant den Wandel zur Europa AG – nicht zur hellen Freude der IG Metall.
Aus der Fachhochschule wird die Westfälische Hochschule Gelsenkirchen, sonst aber ändert sich nichts.
Der Gelsenkirchener Konsens erscheint als ein starkes Band: SPD, CDU, Grüne und FDP haben sich gemeinsam für eine Teilnahme der Stadt an der zweiten Stufe des Stärkungspaktes Stadtfinanzen entschieden.
Der Photovoltaikmarkt bleibt unter Druck. Scheuten Solar meldet Insolvenz an, 233 Arbeitsplätze ind Gelsenkirchen sind betroffen. Später im Monat reisen „abakus“-Beschäftigte zur Demo nach Berlin, „Arise Technologie“ wird abgewickelt.
Ein weiteres Kapitel im „Drama“ Flöz Dickebank wird geschrieben: Der Widerstand gegen den Verkauf wird größer und organisiert.
Die (Warn-)Streik-Phase im Öffentlichen Dienst beginnt. Verdi fordert für die Beschäftigten 6,5 Prozent mehr Lohn. Gut 1300 Beschäftigte von Stadtverwaltung, Gelsendienste, Musiktheater, Sparkasse und Bogestra kommen zur Kundgebung auf den Neumarkt.
Das Hans-Sachs-Haus gerät in die Schlagzeilen. Budgetüberschreitungen werden der Politik mitgeteilt, die Übergabe sollte da am 26. September 2012 stattfinden – und man ahnte bereits, dass die Jahreszahl nicht richtig sein konnte.
Eine weitere Statistik wird veröffentlicht, die nicht zum Sicherheitsempfinden der Menschen beiträgt: Im Jahr 2011 gab es 26 578 Straftaten; die Gesamtdelikte stiegen demnach um 9,26 Prozent an.
Düsseldorf berührt Gelsenkirchen, denn der NRW-Landtag steht vor der Selbstauflösung. Über das politische für und wider wird (wie immer) heftig debattiert, um einen Schuldigen auszumachen; an den Fakten ändert aber auch das nichts.
Bittere Nachricht am Tossehof: Die Caritas schließt ihren Supermarkt „Carekauf“, der wirtschaftlich einfach nicht auf die Beine kommt.
Die Baumschutzsatzung wird diskutiert. Innerhalb der Politik kontrovers, auch die Bürger haben auf öffentlichen Veranstaltungen ihre Meinungen und kommen, um sie mit Experten zu diskutieren.
Das Drama um „Schlecker“ nimmt seinen Lauf. In Gelsenkirchen stehen 83 Frauen auf der Kündigungsliste der geschwächten Drogeriemarktkette.
Die Migradonna wird an starke Frauen, an ehrenamtliche Helferinnen verliehen. In diesem Jahr erhält sie Nezahat Kilinc. Sie ist Vorsitzende im Frauenvorstand des Zonguldak-Kultur- und Solidaritätsvereins.
Sauber ist wichtig: Bei „GEputzt“ werden 38,1 Tonnen Müll von 3300 Freiwilligen im Stadtgebiet eingesammelt. Ihnen gebührt ein großer Dank für das Engagement!!
Dirk L. steht wieder vor Gericht, dieses Mal um sich gegen seine Verurteilung in Buer zu wehren. Er scheitert später im Jahr komplett und scheidet damit aus dem Polizeidienst aus. Seine vermutlich tote Frau bleibt verschwunden.
Schalke und die Bogestra einigen sich auf einen Kooperationsvertrag für sieben Jahre. Das ist gut so, denn an Heimspieltagen der Knappen reisen gut 20 000 Fans mit Bus und Bahn an.
Buer bekommt den Blobster als Beitrag für die Kunstmeile. Die Meinungen bleiben zwiegespalten.
Die Landtagskandidaten positionieren sich: Heike Gebhard und Markus Töns gehen für die SPD als haushohe Favoriten für die Direktmandate ins Rennen, Oliver Wittke, damaliger Generalsekretär der NRW-CDU, ebenfalls.
Demo an der Gesamtschule Berger Feld: „Lasst unsere Schule stehen“ fordern die Schülerinnen und Schüler.
Die Zoom Erlebniswelt will ein Vakuum ausfüllen und den Bereich Asien ausbauen. Auch ein Tigergehege soll entstehen.
Von 4,8 Mio. Euro aus dem Bildungspaket wurden im Jahr 2011 nur 1,55 Mio. Euro abgerufen – und das, obwohl es rund 18 500 berechtigte Kinder in Gelsenkirchen gibt.
Die Wirtschaft liefert gute Nachrichten: Masterflex meldet einen Reingewinn von fast vier Millionen Euro, Gelsenwasser steigert den Konzernumsatz um 164,2 Mio. Euro auf 866,5 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss erreicht 102,4 Mio. Euro.
Tiefschlag für die „Schlecker-Frauen“: die Transfergesellschaft scheitert.
April
Der Begriff „Turbo-Wahlkampf“ macht die Runde: Heike Gebhard und Markus Töns werden erwartungsgemäß von der SPD nominiert. Fabian Hoff und Alexander Schilling treten für die städtischen Piraten an. Wenig später stellen sich Oliver Wittke und Frank Norbert Oehlert der Öffentlichkeit vor.
Wieder mal „Flöz Dickebank“. Edeltraud Tomshöfer wurde bei der Generalversammlung der Genossenschaft abgewählt. Mitglieder verlangen Einblick ins Konto; es soll Geld fehlen.
Schalke lässt die ersten Nachrichten für seine Bauvorhaben raus. In der Planungen werden ein weiteres Stadion, neue Trainingsplätze und ein großes Fancenter genannt. Das Zukunftsprojekt wird mit einem Architektenwettbewerb auf den Weg gebracht.
Der Umbau der Kita-Trägerschaft geht weiter. Die Stadt übernimmt vier Einrichtungen des ev. Kirchenkreises, dem die Mittel fehlen.
Es fährt ein Cabrio-Bus durch die Stadt. Die Rundfahrten werden gut angenommen. Zweimal im Monat wird Interessierten Gelsenkirchen auf diese Weise näher gebracht.
Der Señor will weg, und eine Fangemeinde ist traurig. Die WAZ nennt zehn Gründe, warum der Publikumsliebling aus Spanien bleiben soll. Am Ende nutzt auch das nichts, im Sommer wechselt Raul nach einem stimmungsvollen letzten Auftritt in die arabische Wüste.
Der Wahlkampf läuft: Hannelore Kraft, Mutter der SPD-Kompanie und Ministerpräsidentin des Landes NRW, kommt auf den Neumarkt. Heike Gebhard trägt passend zum Torwandschießen einen Schalke-Schal.
Berna Keklikler hat hohe Ziele. Die amtierende Miss Turkuaz hat offenbar Geschmack an Schönheitswettbewerben gewonnen und nimmt an der Wahl zur Miss Deutschland teil.
Auch das gibt es in Gelsenkirchen: Autokino, aber anders als es früher stattfand. Rund 250 Fahrzeuge stehen am 21. April in der Veltins-Arena. Gezeigt wird auf der Großleinwand – wie passend – Teil 5 der Reihe „Fast and Furious“.
Die 5. Fiesta de Cuba ist erneut ein schöner Erfolg. 400 Gäste feierten ausgelassen in der Werstatthalle der „Automobile Basdorf“. Gut 7500 Euro für den guten Zweck kamen am Ende zusammen.
Ende April steht fest: Christoph Klug und Jens Schäfer stehen als FDP-Landtagskandidaten zur Verfügung.
Der Recyclinghof am Junkerweg hat ausgedient, der neue an der Wickingstraße 25a in Ückendorf wird bereits gut von der Bevölkerung angenommen.
Bitter: Rosl ist tot. Die Flusspferddame stirbt im Alter von 53 Jahren. Damit war der charmante Koloss nicht nur das älteste Flusspferd Deutschlands, sondern verbrachte 31 Jahre seines Lebens im Revier zu Hause.
Der grobe Fahrplan für den Umbau des Heinrich-König-Platzes steht fest. Baukosten für die Aufwertung: rund 10 Mio. Euro.
Der Blobster bleibt ein Thema; an der Großplastik für die Kulturmeile scheiden sich im Planungsausschuss die Geister. Der Blobster löst den Herkules ab, scheint es...
... und Señor Raul erlebt besondere emotionale Momente bei seinem Abgang auf Schalke.
Mai
Der Monat beginnt mit der traditionellen Kundgebung. Rund 2000 Menschen sind auf den Beine, schätzt die Polizei.
Der Halfmannshof bleibt im Gespräch. Nun gibt es Räumungsklagen für Ateliers. Ein geplanter Gesprächstermin zwischen der ggw und einem Teil der Künstler wurde wieder abgesagt.
Der Landtags-Wahlkampf biegt auf die Zielgerade und beschert Gelsenkirchen viele Besuche: Sarah Wagenknecht (Die Linke), Guntram Schneider (SPD) oder Claudia Roth (Die Grünen) reisen an, später im Monat kommt die Kanzlerin. Auf der Domplatte in Buer tritt sie gemeinsam mit CDU-Spitzenkandidat Norbert Röttgen und dessen „General“ Oliver Wittke auf.
Schalke 04 stellt seine Konzernbilanz vor. Der Jahresüberschuss beträgt demnach 5,2 Mio. Euro, die Rückführung der Verbindlichkeiten gelang von 217 auf 185 Mio. Euro. Der Verein verspricht sich viel von einer Umschuldung; Basis dafür soll eine an der Börse Frankfurt notierte Mittelstandsanleihe sein.
Die CDU diskutierte in öffentlicher Fraktionssitzung über neuralgische Punkte in der Südstadt und fordert ein Verkehrsgutachten ein.
In der JVA in Heßler wird ein Insasse am 8. Mai morgens tot in seiner Einzelzelle aufgefunden; der 37-Jährige begeht vermutlich Suizid.
GSI weiht in Schalke ein neues Ausbildungszentrum ein, das 5 Mio. Euro kostete.
Die Hansestadt Rostock ist sauer auf Gelsenkirchen. Der Grund: Gelsen-Log hat die Pachtverlängerung für das Best Western Hanse Hotel im Stadtteil Warnemünde bis zum Jahr 2031 gezogen. Diese Sahneschnittchen hätten sich die Rostocker gerne selbst einverleibt und erheben Anklage wegen unrechtmäßiger Pachtverlängerung.
Das Gaudium 2012 auf Schloß Horst entführt seine Besucher ins Mittelalter und in die Renaissance.
Die Menschen in NRW haben gewählt: Es wird ein Triumphzug für die SPD, ein Desaster für die CDU. Die Piraten, damals noch in Mode, sind starke dritter Kraft in Gelsenkirchen, die Grünen und die Liberalen feiern ihre Erfolge. Drei Landtagsabgeordnete gehen nach Düsseldorf: Heike Gebhard und Markus Töns erwartungsgemäß als gewählte Direktkandidaten für die SPD, Oliver Wittke für die Christdemokraten über die Landesliste.
Die Polizei in neuen Kleidern: blau löst grün ab, als Uniformfarbe.
Es ist kühl, aber die Frrrrreibadsaison wird eröffnet.
Die Diskussionen um Museumsvisionen starten. Der Förderverein möchte die Kinetik stärken und so für ein Alleinstellungsmerkmal sorgen; 400 000 Euro, heißt es, sollen investiert werden.
Die Energieversorgung für Gelsenkirchen gehört zu den schwergewichtigen Themen. Im Mai recherchiert die WAZ, dass die Stadttochter GEW im Wettbewerb um die Konzessionsverträge die Nase vorn hat.
An der Weberstraße gibt es einen spektakulären Einbruch in das Leihhaus Hermann Grüne. Die Täter entkommen unerkannt, die Höhe der Beute wird nie genannt, aber Grüne und Versicherung loben später hohe Belohnungen aus, um die Tätergruppe zu fassen – bis heute ohne Erfolg.
Noch immer tobt der Kampf um den Verkauf der Siedlung Flöz Dickebank. Die Stadt tut alles, was in ihrer Macht steht. Doch Bauminister Voigtsberger versetzt den Hoffnungen einen herben Dämpfer, weil es keine Sonder-Töpfe für die ggw oder die Stadt gibt. Das Vorkaufsrecht verfällt damit später ungenutzt, weil Gelsenkirchen die finanziellen Mittel fehlen.
Rock Hard – der Name ist Programm, auch im Jahr 2012 wieder. Mehr als 7000 Metal-Fans kommen in den Nordsternpark und lassen sich die Sause nicht entgehen.
Die Kurt-Schumacher-Straße wird zum Nadelöhr für viele Monate.
Das Maritim wird 40 und feiert seinen Geburtstag.
Juni
Für Schlecker geht die Abwärtsspirale weiter. Die Beschäftigten müssen einen Verzicht hinnehmen, die letzten Filialen schließen. Dahinter steht die traurige Botschaft, dass die insolvente Kette auch die letzten Läden schließt.
Musik liegt in der Luft. Beim 2. Day of Song gab es zahlreiche Aktionen in der Stadt. In Buer fand das Blind-Date-Finale statt. Rund 7000 Fans wollen Stefanie Heinzmann singen hören; insgesamt kamen an den drei Festivaltagen etwa 10 000 Besucher – ein schöner Erfolg.
Schalke, gleich zweimal. Zum einen findet die Jahreshauptversammlung in der Emscher-Lippe-Halle ohne echte Aufreger statt, dafür präsentiert der Fußball-Bundesligist nur einen Tag später den Architekten-Wettbewerb für das „Tor auf Schalke“, für den sich 150, zum Teil auch internationale Büros anmeldeten. Ein Gebäude soll im Arena-Park entstehen für die Fans, für einen Teil der Verwaltung. In der ersten Ansage heißt es: 2600 qm, Investitionsvolumen rund 15 bis 20 Millionen Euro, Baustart im Jahr 2013. Für das „Tor auf Schalke“ wird der Siegerentwurf vorgestellt.. Foto: Matt Uwe Dahms
Im Musiktheater steht die Premiere der Hexen von Eastwick auf dem Plan – und die Fußball-Europameisterschaft nähert sich in großen Schritten.
Manche hielten sie für die Ewigkeits-Baustelle, doch dann gab Straßen.NRW die beiden Kreisverkehre an der A 42 frei.
In der Politik steht Marco Buschmann vor dem nächsten Karrieresprung. Neben seinem Bundestagsmandat für die Liberalen soll er nun auch noch Generalsekretär in NRW werden, zunächst einmal kommissarisch.
Die EM läuft. Und weil es WM-Orakel Paul, Sie erinnern sich vielleicht an den Tintenfisch aus Oberhausen, ernennt der TV-Sender Sky kurzerhand das Eisbär-Mädchen Antonia aus der Zoom Erlebniswelt zur „Seherin“.
Standort-Wirtschaft gibt es auch: Malzer’s Backstube investiert 2,6 Mio. Euro in Gelsenkirchen in den Bau eines Blockheizkraftwerkes.
Die Stadt freut sich: Gelsenkirchen kommt bei der Abwicklung des „alten Hans-Sachs-Hauses“ glimpflich weg und muss nur 250 000 Euro zahlen. Offen waren Forderungen einiger Firmen in Höhe von 19,528 Mio. Euro. Wohl dem, der solche Vergleiche schließen kann...
Scheuten Solar wendet die Insolvenz ab und wird strategischer Partner des chinesischen Modulherstellers Aikosolar. Ohne Arbeitsplatzverluste geht das nicht ab. 40 Mitarbeiter dürfen weitermachen, 130 sollen in eine Transfergesellschaft übergehen.
Das „alte Sachs-Haus“ ist abgewickelt, das „neue“ auch nicht sorgenfrei. Insolvenzen von Firmen verzögern die Sanierung erheblich. Neuer Übergabetermin: Januar 2013 – doch auch der kann nicht gehalten werden, wie sich einige Monate darauf herausstellt.
Persönliches: Oberbürgermeister Frank Baranowski und kurz darauf auch Schalkes Finanz-Vorstand Peter Peters werden 50.
Auch das gibt’s: Die GEW meldet schwarze Zahlen; die Stadttochter erwirtschaftet 1,351 Mio. Euro. Haupteinnahmequelle ist das Energiegeschäft. Größte Verlustbringer sind die Bäder (minus 7,58 Mio. Euro) und die Zoom Erlebniswelt (minus 5,204 Mio. Euro).
Das Vorkaufsrecht der Stadt für die Siedlung „Flöz Dickebank“ verfällt, da Gelsenkirchen keine Mittel hat um den Kaufpreis in Höhe von 8,3 Mio. Euro (brutto) aufzubringen.
Hat die Stadt bald ausgetanzt? – die neuen Gema-Gebühren scheinen die Disco-Betreiber vor arge Probleme zu stellen. Der Beginn einer längeren Diskussion.
Masterflex weist nach verlustreichen Jahren einen Überschuss in Höhe von 3,9 Mio. Euro aus; auf eine Dividende müssen die Aktionäre aber weiter warten.
Es wird klar: Beim Karnvalsclub Astoria herrscht Katerstimmung. Prinz Michael II. soll in die Vereinskasse gegriffen haben, um seine Regentschaft zu finanzieren.
Das Blackfield-Festival im Nordsternpark ist ein Selbstläufer. zum 5. Mal durchgeführt, war es zum ersten Mal an beiden Tagen ausverkauft.
Das Bergmannsheil in Buer baut um. Rund 14 Mio. Euro, so die Ankündigung, sollen investiert werden in die Notfallambulanz, die Intensivstation, einen neuen Kliniktrakt und den Hubschrauberlandeplatz.
Juli
Der Monat beginnt mit einer schönen Sause: Das Parkfest im Nienhauser Busch lockt viele Tausend Besucher an. In der Nacht begeistert die „12. Extraschicht“ die Menschen in Massen. In Gelsenkirchen zählen Bergmannsglück, Consol und der Nordsternpark zu den Attraktionen.
Ein Rahmenplan für den Umbau des Heinrich-König-Platzes werden in einer Info-Veranstaltung für Bürger veröffentlicht. Umbau ab Herbst, dauer drei Jahre, es soll fünf Bauabschnitte geben. Die Stadt wünscht sich, dass der Platz zum Identifikationsort Gelsenkirchens werden soll.
„Wutpunkte“ sind ein Begriff des täglichen Umgangs geworden. Mit dieser Aktion konnten Bürger Orte benennen, an denen Geschwindigkeitskontrollen ganz viel Sinn machen.
Noch vor der Sommerpause diskutiert der Rat zwei Modelle der künftigen Energieversorgung. Im Spiel sind die ELE und Gelsenwasser.
Ärger in Bismarck an der Trendsportanlage auf Consol: Die Anwohner fühlen sich um den Schlag gebracht, weil nächtlicher Autolärm, Musik und Trinkgelage für reichlich Krach sorgen.
Der „Gelsenkirchener Appell“ wird auf den Weg gebracht; wie es finanziert werden soll, dass Langzeitarbeitslose zurück in die Arbeitswelt geführt werden, bleibt unklar.
Ein schwerer Unfall auf der A 2 legt den Verkehr im Erler Tunnel für 15 Stunden lahm. An einem Sattelzug platzte ein Reifen, der Lkw geriet außer Kontrolle und rammte die Lärmschutzwand. Auf die Fahrbahn ergoss sich Senf und Essig. Der Fahrer wurde glücklicherweise nur leicht verletzt.
Ärger an der Großbaustelle Horster Straße: Die Geschäftsleute beklagen satte Umsatzeinbrüche, weil die Kundschaft die Läden kaum noch oder gar nicht erreichen können.
In der Schalker Eisenhütte bricht die Eiszeit aus. Rote Zahlen sollen die Ursache für einen Umbau des Unternehmens sein. Die Geschäftsführung mahnt die dringende Sanierung an.
Am Bergmannsheil in Buer sorgen die Mediziner Dr. Christoph Haurand und Dr. Matthias Weniger mit ihrem „Institut für Stressmedizin“ für Aufklärung.
In Ückendorf rumort es weiter. Nun soll die Genossenschaft „Flöz Dickebank“ zu Grabe getragen werden. Ungereimtheiten über die Kassensituation gibt es nach wie vor.
Der Ziegenmichelhof erhält eine Auszeichnung: Drei Sterne gibt es für den Pensionsbetrieb für Pferde und Ponys von der Deutschen Reiterlichen Vereinigung.
Und wieder Dickebank: Die Mieter beschweren sich über die ihrer Meinung nach aggressiven Werbemethoden für den Kauf der Wohnungen. Später beklagen sie auch noch die Betriebskostenabrechnungen. Die Deutsche Annington sagt eine Überprüfung zu.
Die 5. Bismarcker Rocktage begeisterten. 30 Bands spielten an zwei Tagen; auch der Zuschauerzuspruch war sehr beachtlich, fanden nicht nur die Organisatoren.
Eine Sensation: Die Regenzeit endet und der Sommer kommt. Eis wird tatsächlich zum Schlecken verkauft und die Freibäder füllen sich.
Die WAZ ist auf Radtour durch die Stadt mit ihrem Leserbeirat und Vertretern aus der Politik. Aufgedeckt werden Schwächen im Wegenetz.
Das Schalker FanFeld wird bekannt, ein Friedhof für Fans der Knappen in Beckhausen-Sutum, in Blickweite zur Veltins-Arena. Der Friedhof wird in Stadionoptik gestaltet.
August
In der Stadtverwaltung breitet sich die Sorge über eine Klagewelle aus, weil es zu wenig U3-Betreuungsplätze gibt.
Auch das gehört zum Sommerleben in Gelsenkirchen: der Arschbomben-Wettbewerb. Wie immer gilt, der beste Kracher erntet am meisten Szenenapplaus.
Ahag expandiert. Das Gelsenkirchener Unternehmen eröffnet zwei neue Filialen in Bochum.
Ein ungewöhnliches Projekt wird in Rotthausen vorgestellt. Dort sollen am 13. Februar 2013 die Gelsenkirchener Passionsspiele in der Ev. Kirche ihre Premiere feiern.
Gefeiert wird in Gelsenkirchen gerne. Der Gesundheitspark Nienhausen verwandelt sich zum zweiten Mal in die Pollerwiesen. Die Stimmung: ausgelassen und friedlich.
Das Quartier „Flöz Dickebank“ kommt nicht zur Ruhe: Dieses Mal werden zehnfach zu Hohe Bleibelastungen im Trinkwasser festgestellt
Karl D. ist auf Wohnungssuche in Gelsenkirchen. Der verurteilte Sexualstraftäter sitzt seit längerem freiwillig in der Sozialtherapeutischen Anstalt ein. Die Polizei hält D. weiterhin für sehr gefährlich und möchte kein zweites Heinsberg erleben mit Dauerschichtdienst vor einem Mehrfamilienhaus in der Altstadt. Der Vermieter zieht seine Zusage zurück, als er (spät) erfährt, wer da sein Mieter werden will.
An der Fleischerstraße in der Feldmark setzt eine Diskussion um eine unechte Einbahnstraße ein. Schilda liegt noch mal wo?
Schalke eröffnet die Saison. 100 000 Fans kommen ins Berger Feld und lassen den Tag zum Volksfest werden. Passend erhält das Stück Kurt-Schumacher-Straße zwischen Berliner Brücke und Glück-Auf-Kampfbahn den Künstlernamen „Schalker Meile“.
Das miese Wetter ließ das Sommerfest Schloss Berge zum angestammten Termin platzen und wird nun im August nachgeholt. Dieses Mal ist es schon wieder zu heiß, um in Ruhe die Party zu genießen. Party, das ist auch das Stichwort des Wochenendes 18./19. August: Die TechnikNacht Ruhr, das Sommerfest, der Bayao Summer Dance und der 1. Open Art Jam standen in direkter Konkurrenz zueinander.
Und das gab’s auch: einen Bademeister in der Damensauna, der den Aufguss zelebriert. Ein Umstand, über den viele Stammgäste im Gesundheitspark Nienhausen empört waren.
Schalker Eisenhütte, die Zweite: Der Umbau ist nicht vom Tisch, die IG Metall aufmerksam und am Ball. Zum 140. Geburtstag der Eisenhütte gibt es eine Betriebsversammlung, um an die Situation zu erinnern.
Feinstaub, die X-te: Die Messungen an der Kurt-Schumacher-Straße geraten wieder in den Fokus. Massive Überschreitungen sind gemessen worden.
Die Haushaltsdiskussionen setzen mit der Einbringung des Planentwurfes der Stadtspitze für das Jahr 2013 ein. Bürger sollen belastet werden: die Grundsteuer B und die Hundesteuer sollen steigen. Was viele ärgert: die Gewerbesteuer soll unverändert bleiben.
Die Verwaltung gibt bekannt, fünf neue Kindergärten bauen zu wollen. Stadt kauft zwei Schrottimmobilien in Schalke und will dort nach dem Abriss eine Grünanlage einrichten.
Unfälle gibt es: Ein Tankschiff rammt den Brückenpfeiler an der Grothusstraße, die daraufhin gesperrt werden muss. Am Erlenbruch geht ein Aldi-Markt in Flammen auf.
Die Veranstaltung „Rock im Pott“ begeistert 41 000 Fans in der Veltins-Arena.
Stichwort Schalke: „Mach et blau-weiß“ heißt die Aktion zum Start in die 50. Bundesliga-Saison. Flaggen in der Stadt, eine „Wir leben Dich“-Installation am Haupteingang des Stadions sind optisch herausragende Bestandteile.
September
Ein Schalker Original wird Kneipier und bläst in Ückendorf an der Bochumer Straße 173 zur Attacke auf die Gastronomie.
Die U3-Betreuung bleibt in der Diskussion. Übergangsweise soll es größere Gruppen für die Kleinen geben, lautet ein Vorschlag des Landes. Der Kita-Zweckverband in Person von Geschäftsführer Peter Wenzel kritisiert die Entscheidung und prangert den drohenden Qualitätsverlust in der Betreuung an.
Musik liegt in der Luft: Die 25. Jazztage begeistern, in Rotthausen wird auf dem Marktplatz ebenfalls groß gefeiert. Beswingte Heiterkeit.
Die Toilettenfrage ist nicht selten eine dringende. Um saubere Anlagen benutzen zu können, will das Berufskolleg für Wirtschaft und Verwaltung eine Gebühr einführen. Nichts Neues ist das, aber für die Schüler eine Umstellung.
Das neue Finanzamt wird vorgestellt, oder zumindest die Pläne. Im Herbst 2014 steht die Fusion der beiden Behörden an, die in einem neuen Gebäude im Büropark Schloss Berge verschmelzen sollen. Investitionssumme: 18,8 Mio. Euro.
In Rotthausen starten die Castings für die ersten Gelsenkirchener Passionsspiele.
Luidger Wolterhoff, Leiter der Arbeitsagentur, will als Vermittler fungieren und die Gespräche zwischen der Geschäftsführung der Schalker Eisenhütte und der Belegschaft mit der IG Metall moderieren. Die Geschäftsführung lehnt ab.
Der Grillo-Club öffnet seine Pforten. Dort darf ab sofort feiern, wer möchte.
Der Neubau auf dem Margarethe-Zingler-Platz wächst, der Ärger auch. Kaum Parkplätze gebe es, so die Händler. Dienstags gehe gar nichts mehr.
Die SPD denkt um. Weg von kleinlichen ressortpolitischen Diskussionen und hin zur Betrachtung ganzer Lebenswelten.
Die jüdische Gemeinde begeht einen besinnlichen Wechsel in das Jahr 5773.
Die Verwaltung erarbeitet einen Sechs-Punkte-Plan, um die Luftsituation an der Kurt-Schumacher-Straße zu verbessern; die Politik diskutiert und stimmt zu.
Mitte September steht es fest: Nur 2600 Menschen in Gelsenkirchen nutzen das Sozialticket. Es heißt, die Nachfrage sei sehr gering.
Im Musiktheater im Revier gibt es eine feine Gala zur Eröffnung der Saison.
Die Stadt informiert in der Hauptmann-Realschule über die zukünftige Energieversorgung.
Die SPD möchte eine Volkspartei bleiben, was kaum einen überraschen kann. Um das aber zu erreichen, soll der Dialog mit den Menschen deutlich ausgeweitet werden.
Das Kinetik-Konzept für das Kunstmuseum beschäftigt weiterhin die Szene, die Verwaltung und die Politik.
Die Kulturloge gründet sich. Sie möchte Menschen mit schmalem Budget den Weg ins Theater und Konzert ebnen.
Ausgezeichnetes Gelsenkirchen: Die Stadt wird zum dritten Mal in Folge Stadt der UN-Weltdekade.
Die FDP geht in Klausur und beschließt, den „Gelsenkirchener Weg“ zu verlassen, weil mit ihr eine Grundsteuererhöhung nicht zu machen sei.
Der Rat der Stadt entscheidet in punkto Energieversorgung pro ELE und damit gegen Gelsenwasser. Mit der ELE soll nun ein konkretes Vertragswerk ausverhandelt werden, über das im Dezember abgestimmt werden soll.
Oktober
Dem Stadtmarketing geht es so schlecht, wie viele schon vermutet hatten. Der Jahresabschluss
2011 weißt ein Minus im deutlichen sechsstelligen Bereich aus. Die SMG ist überschuldet und kann nur arbeiten, weil die Stadt als Hauptgesellschafterin für die Liquidität sorgt. Es soll eine juristische Prüfung eingeleitet werden, ob der frühere Geschäftsführer Wolfgang Lalakakis für das Ergebnis in Haftung genommen werden kann.
Das Arena-Park-Areal wächst weiter um 14 Hektar, die von der Stadt als Gewerbeflächen ausgewiesen werden.
Durch die WAZ-Berichterstattung wird deutlich: Es gibt einige Vereine in der Stadt, die Nachwuchssorgen für die Vorstandspositionen haben.
Der Tag der offenen Moschee wird sehr gut angenommen.
Alles wird gut, oder? Die IHK jedenfalls veröffentlicht den Handelsreport Gelsenkirchen 2012 und beurteilt die Entwicklung der beiden Einkaufszentren und ihre Konkurrenzfähigkeit in der Region positiv.
Schichtwechsel im Zechenturm: Vivawest eröffnet die Besucherterrasse und das Videokunstzentrum im Nordsternpark.
18 neue Stolpersteine wurden von Paten finanziert und als stille Erinnerung an Opfer der Nazis in Gelsenkirchen verlegt.
Bridget Breiner, neue Ballettchefin am MiR, stellt mit ihrer Companie die Ballett-Gala „Der erste Gang vor“.
Das neue Stadtprinzenpaar wird vorgestellt: Olaf I. Poell (Präsident GW Resse) und Anke I. Kozianka werden den Jecken als Regenten den Weg weisen.
Paukenschlag durch die CDU: Nach der FDP lehnt auch sie die Erhöhung der Grundsteuer ab. Sie möchte die Realsteuersätze unangetastet sehen, fällt aber in den Verhandlungen mit der SPD später wieder um.
Der Haushalt beschäftigt die Politik, die Großen wie die Kleinen.
Das Derby zwischen dem BVB und Schalke zieht viele in den Bann. Königsblau siegt verdient mit 2:1, aber einige Zuschauer erweisen sich als komplett fehlgeleitet. Die Gewalt vor dem Stadion und in Dortmund bringt den ganzen Sport in Misskredit und treibt Diskussionen an, die am Ende vor allem eines fordern: die Reglementierung der Fans.
Am Monatsende steht fest: Die Grundsteuer B wird angehoben, in zwei Schritten um jeweils 7,5 Prozentpunkte. Für die Listenhunde gilt der Stichtag 31.12.2012, wer danach einen anmeldet, muss 500 Euro zusätzlich zur regulären Erhöhung pro Jahr bezahlen.
Dienstschluss für Luidger Wolterhoff. Nach einer Umstrukturierung wird er Chef der Arbeitsagentur Bochum; ihm folgt zum 1. November Karl Tymister auf den Gelsenkirchener Stuhl.
November
Skandal bei Verdi: Die Dienstleistungsgewerkschaft setzt für viele überraschend Martina Peil als Geschäftsführerin des Bezirkes Emscher-Lippe-Süd ab. Die Widerstände sind groß, für viele Verdianer nicht nachzuvollziehen. Zu denen zählt auch der Bezirksvorsitzende Wolfgang Gottschalk, der sogar in Berlin vorspricht, ohne die Abberufung rückgängig machen zu können. Peil soll in der Buchhaltung nicht rigide genug durchgegriffen haben. Eine negative Revision soll den Ausschlag gegeben haben. In der Kasse fehlt kein Cent.
Die Narretei geht weiter: Ex-Prinz Michael II. und der KC Astoria sehen sich im Dezember vor dem Landgericht wieder, kurz vor dem Sessionsstart gründet der Ex-Regent einen neuen Karnevalsclub.
Das Landgericht entscheidet: Das Urteil gegen Dirk L. wegen versuchter schwerer Brandstiftung ist rechtskräftig. Der seit dem Sommer 2010 vom Dienst suspendierte Polizeibeamte verliert seinen Arbeitsplatz. Von seiner seither vermissten Ehefrau Annette fehlt weiterhin jede Spur.
500 Menschen gedenken bei einer Kundgebung der Pogromnacht vor 74 Jahren.
Ikea wird zum Thema. Die Schweden wollten einen Megastore an der A 42 bauen, was nicht erlaubt ist. Es entbrennt eine sehr emotionale Diskussion (nicht nur in der Politik), ob man den Möbelriesen nicht irgendwie hätte holen müssen. Die CDU fragt beim Unternehmen nach und erhält die Ansage: „Wir wollen vielleicht kommen, aber kleiner.“ Der Stadt bestätigt Ikea das später ebenfalls. Nun müssen Verhandlungen weitere Ergebnisse bringen.
TRW ist in Schieflage. Der Autozulieferer will 150 Arbeitsplätze abbauen. Die IG Metall setzt auf Kurzarbeit und Arbeitszeitverkürzung, der Rat verabschiedet mit einer Gegenstimme eine Resolution.
Der Umbau der Bismarckstraße geht weiter. Die 3. Bauphase wird angekündigt. Die Dauer: rund 2,5 Jahre, die Kosten: gut 2 Millionen Euro.
Jango Edwards kommt nach Gelsenkirchen, und der Musikclown kann es immer noch, wie früher und begeistert sein Publikum.
Vivawest macht ernst und sponsert den früheren Ruhr-Marathon. Die Streckenvermessung für die Veranstaltung im Mai 2013 wird auch schon mal durchgeführt.
Die Bundestagskandidaten stehen fest: Joachim Poß für die SPD, Oliver Wittke als Überraschung für die CDU, Marco Buschmann für die FDP, Irene Mihalic für die Bündnisgrünen und Ingrid Remmers für die Linken.
Das Rauchverbot wird in Düsseldorf für Mai 2013 beschlossen. In Gelsenkirchen werden zwei Mitarbeiter der Gewerbeaufsicht Personen (auf 1,6 Stellen) für die Kontrollen zuständig sein. Sie können Hilfe aus dem Kommunalen Ordnungsdienst holen. Schon kurze Zeit später gibt es in Buer eine Schwerpunktkontrolle nach den alten Regeln.
Neue Firmenleitungen gibt es im Firebowl in Buer (Bowlingcenter) und im Altstadt Café an der Robert-Koch-Straße.
Gelsenkirchener gründen die Gemig, die sogenannte: Gelsenkirchener Mieterinitiative, die als Interessengemeinschaft auftreten will.
Günter Pruin, Fraktionsgeschäftsführer der SPD, regt zum Thema Gelsenkirchener Appell eine neue politische Diskussion an, damit Bewegung in ein von der Intention her vorbildliches Projekt kommt. Statt der ursprünglich formulierten Zielsetzung von tausend Arbeitsplätzen spricht er von hundert, die von Bund und Land finanziert werden sollen.
Eine turbulente Ratssitzung beschließt den Monat: Bei Gelsendienste wurden an den Kassen der Recyclinghöfe systematisch Geld unterschlagen. Ikea erhitzt die Gemüter, die Reden zum Haushalt 2013 interessieren kaum noch, weil die Inhalte längst formuliert sind: Mit den Stimmen von SPD, CDU und Grünen wird er verabschiedet.
Dezember
Der Stärkungspakt Stadtfinanzen gerät in die politische Diskussion. Das Land hat falsche Berechnungen angestellt und einigen Städten zu viel, anderen zu wenig Hilfe zugestanden. Nun muss korrigiert werden. Gelsenkirchen erhält am Ende 5 Mio. Euro per anno mehr in den Jahren 2014 bis 2018. Macht pro Jahr unter dem Strich 29,9 Mio. Euro, um den Haushalt zu konsolidieren.
Tierfreunde demonstrieren gegen die Erhöhung der Hunde- und Listenhunde-Steuer der Stadt. Mehr als hundert Teilnehmer marschieren mit.
Nun steht es fest: Die Gebührenunterschlagungen bei Gelsendienste laufen schon seit dem Jahr 2001. Der Stadtbetrieb leitet umgehend arbeitsrechtliche Schritte ein gegen Mitarbeiter. Es werden fristlose Kündigungen ausgesprochen.
Es gibt einen Schwund bei Kinderärzten, weil altgediente Mediziner in den Ruhestand gehen und keine Nachfolger für ihre Praxen finden können. Da droht ein Versorgungsengpass.
Das Schalker FanFeld wird eingeweiht. Zwei Bestattungen finden am 7. Dezember statt und werden medial überlastet.
Ausgezeichnetes Gelsenkirchen: Die Stadt erhält im Düsseldorfer Maritim-Hotel den Unesco-Sonderpreis im Bereich „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ 2012. Ein stolzer Oberbürgermeister Frank Baranowski nimmt den Preis aus den Händen von Christina Rau, der Witwe von Johannes Rau, entgegen. Zu den ersten Gratulantinnen zählt die Unesco-Sonderbotschafterin Claudia Cardinale.
Starkes Gelsenkirchen: Irene Mihalic wird auf der Landesliste der Grünen auf Position sieben geführt, Marco Buschmann wird bei der FDP auf Position acht gesetzt und gleichzeitig in Neuss zum neuen Generalsekretär der NRW-Liberalen gewählt.
Der Rat der Stadt beschließt die Energieneuaufstellung. Einstimmig wird dem Konsortialvertrag zugestimmt. Die erhöhte Beteiligung der Städte Gelsenkirchen, Bottrop und Gladbeck an der ELE ist damit festgeschriebn. Die Entscheidungsmehrheit in Höhe von 50,1 Prozent aber verbleibt bei der RWE Deutschland AG.
Schalke beherrscht die Schlagzeilen kurz vor Weihnachten: Am Sonntag, einen Tag nach der Niederlage gegen Freiburg, wird Huub Stevens zusammen mit seinem Co Markus Gisdol beurlaubt und Jens Keller als Interimstrainer eingesetzt. Der 42-Jährige trainierte bis dahin die U17 der Knappen, war aber auch schon mal für ein paar Wochen der Trainer des VfB Stuttgart. Am Montag werden die ambitionierten Pläne für das „Tor Auf Schalke“ vorgestellt. Am Dienstag fliegt Schalke gegen Mainz aus dem Pokal. Am Mittwoch wird über die WAZ bekannt, dass Klaas-Jan Huntellar seinen Vertrag verlängern wird. Am Donnerstag bekommen die Knappen für das Champions-League-Achtelfinale mit Galatasaray Istanbul einen schwierigen, aber schlagbaren Gegner zugelost.