Gelsenkirchen. . Ab Mittwoch öffnet der Weihnachtszirkus Probst in Gelsenkirchen seine Manege am Revierpark Nienhausen
Eindrucksvoll balanciert eine junge Frau mit einem Einrad auf einer großen Kugel. Und weil das noch nicht genug ist, wirft sie sich dabei zudem Porzellanschalen mit dem Fuß auf den Kopf. Noch hat He Yuan kein Publikum. Die Stühle vor der Manege sind mit Planen bedeckt. Die Chinesin übt für ihren Aufritt. Währenddessen studiert das Orchester auf der Empore die Begleitmusik für die Darbietungen. „Da muss noch mehr Schwung hinter“, ruft Brigitte Probst, die sich die Proben ansieht.
Übermorgen ist es so weit, beginnt am Mittwoch (19.) der Weihnachtszirkus Probst auf dem Gelände des Revierparks Nienhausen. Zurzeit laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren, das rund 80-köpfige Team hat jede Menge zu tun. Der Boden im Zelt wird gewalzt, gefegt und mit Sägemehl eingestreut. Zirkussohn Andreas Probst stimmt mit den Artisten das Licht ab, damit sie während der Show nicht geblendet werden. Im Vorzelt fehlen noch Tische und Bänke, Teppich muss verlegt werden. „Der Zuschauer weiß gar nicht, wie viel Arbeit und Organisation dahinter steckt“, sagt die Frau des Zirkusdirektors.
Zirkustross mit 76 Transportern
Mit einem Fuhrpark von 76 Transportern ist der Zirkus angerückt, Wohncontainer und Stallungen wurden aufgebaut. Und natürlich das Wichtigste: das Kuppelzelt. 1400 Plätze zählt es. Damit kein Wasser hineinläuft, haben die Zirkusleute zuvor einen Graben um das Zelt geschaufelt. „Wir haben eine Woche gebraucht, um es aufzubauen. Und dann muss noch alles dekoriert werden“, erklärt Brigitte Probst.
Für die Weihnachtsvorstellungen schmücken die Schausteller das gesamte Gelände mit insgesamt 160 Tannenbäumen und unzähligen Lichtern. Damit die Zuschauer bei den Vorstellungen nicht frieren, ist das Zirkuszelt beheizt. Die Stallungen erwärmt der Zirkus nicht. „Die sind dick eingestreut, das reicht. Wenn wir zusätzlich heizen würden, werden die Tiere empfindlicher und schneller krank“, erklärt Tochter Stephanie Probst, die sich vor allem um die Pferde kümmert.
Während der zahlreichen Arbeiten im und um das Zirkuszelt kommt auch immer wieder etwas dazwischen. „Gerade kam der Sattler, der für die Pferdevorführungen neue Geschirre vorbei gebracht hat“, erzählt Brigitte Probst und merkt an: „Es ist auch an sehr viel Organisatorisches zu denken. Jeder von uns ist hier im Moment auf Hochspannung.“ Damit bei der Premierenvorstellung am Mittwoch dann aber alles glatt geht, nutzt das Zirkusteam rund um Familie Probst die letzten Tage zur intensiven Vorbereitung. Dann kann auch He Yuan ihre Einrad-Tricks auf der Kugel vor Publikum präsentieren.