Gelsenkirchen. Für die Geschäftsleute auf dem Gelsenkirchener Weihnachtsmarkt war es bisher eine durchwachsene Saison. Einige leben von ihren Stammkunden, andere kommen im nächsten Jahr nicht wieder.
Es gab einige verregnete und stürmische Tage, dafür aber einen guten verkaufsoffenen Sonntag. Zehn Tage vor Heiligabend ist die Bilanz der Markthändler auf dem Weihnachtsmarkt durchwachsen.
Da sind zum einen Stände, die schon seit mehreren Jahrzehnten auf dem Gelsenkirchener Weihnachtsmarkt ihre Köstlichkeiten oder Geschenkartikel anbieten. So kann man bei „Gerds Waffeln“ bereits seit 38 Jahren die heißen Gebäckteilchen mit Puderzucker kaufen. „Ich kann mich nicht beschweren“, sagt Ines Purwin von dem Waffelstand, erinnert sich jedoch auch an noch bessere Zeiten. „Über die Jahre hinweg machen wir immer weniger Umsatz. Früher haben wir mit zwölf Eisen gebacken, jetzt sind es nur noch sechs“, betont die Waffelverkäuferin.
Auch nebenan bei Uwes Crêpes hat man im Laufe der Zeit Veränderungen festgestellt. „Als ich vor 22 Jahren hier angefangen habe, waren die Sonntage die umsatzstärksten Tage“, erzählt Uwe Lauterbach. Das habe sich mittlerweile geändert. „Wir profitieren jetzt von der Laufkundschaft, die nebenbei in der Innenstadt einkauft“, sagt er. Dieser Aspekt fällt an einem Sonntag weg. „Dafür war der verkaufsoffene Sonntag jedoch unser bester Tag in diesem Jahr.“
Geschäfte leben von Stammkunden
Für „Ritzenhofens Mandelzauber“ am Neumarkt war es bisher ein durchschnittliches Jahr. „Wir sind schon seit über 40 Jahren hier auf dem Gelsenkirchener Weihnachtsmarkt und wir haben unsere Stammkunden. Deswegen kann ich nicht klagen“, erzählt Annegret Ritzenhofen. Aber die Mandelverkäuferin weiß auch: „Das Wetter spielt eine große Rolle. Der letzte Sonntag war leider sehr verregnet.“ Dennoch will Annegret Ritzenhofen auch im nächsten Jahr ihren Stand wieder aufbauen.
Allerdings gibt es einige Markthändler, die jetzt schon wissen, dass sie im kommenden Jahr nicht mehr in Gelsenkirchen mit dabei sein werden. So zum Beispiel K. H. Heim. Von kleinen Herzen über Engelfiguren bis hin zu diversen Kerzenhaltern reicht sein Angebot. „Es ist frustrierend. Alle sagen immer, sie wollen mehr Kunsthandwerk. Aber diese Produkte werden von dem Publikum hier einfach nicht angenommen“, bedauert der Händler. Er war zum ersten und zum letzten Mal auf dem Gelsenkirchener Weihnachtsmarkt. Anne Pietrowski kommt mit ihrem Dekoartikel-Angebot aus Bergkamen und erwirtschaftet kaum die Spritkosten. So ist die Bilanz für Weihnachtsmarkt-Händler insgesamt eher ernüchternd.