Gelsenkirchen. Besucher beklagen sich. Müllbehälter würden zu selten geleert. Gelsendienste versichern: Mitarbeiter entsorgen den Abfall regelmäßig.

. Der Slogan „die Stadt muss sauberer werden“ hätte selten besser als am Wochenende gepasst. Nicht immer landeten Pommes-Schalen, Plastikbecher, Pizzaverpackungen in den Müllbehältern. Sauberkeit im Handumdrehen schienen viele Bürger falsch verstanden zu haben, als sie ihren Abfall auf der Straße entsorgten. Dabei hatten die städtischen Saubermänner von Gelsendienste vorgesorgt und zusätzlich 30 Tonnen a 240 l Fassungsvermögen aufgestellt.

WAZ-Leser Hans-Michael Michalski gibt seine Eindrücke vom Sonntagnachmittag-Spaziergang drastisch wieder: „Die Bahnhofstraße glich einem Sauhaufen. So viel Dreck habe ich selten gesehen. Alle Mülleimer bis zum Stehkragen voll, zerfledderte Werbung auf der Straße, Kaffee-Becher und Pommes-Schalen.“

Wie Gelsendienste Pressesprecherin Stefanie Genthe mitteilt, sei samstags ein Mitarbeiter zwischen 14 und 20 Uhr mit der Handkarre unterwegs, um Müll einzusammeln und in Plastiksäcke zu füllen. Sonntags kehre ein Mitarbeiter zwischen 7 und 13 Uhr den Müll zusammen. Die gefüllten Mülltüten würden in einer Nebenstraße deponiert und von einem Pritschenwagen abgeholt.

Montags geht morgens ebenfalls ein Mitarbeiter Streife und entsorgt die Müllreste. Und dienstags bis freitags ist ein Müllmann zwischen 5 und 21 Uhr unterwegs und sorgt für saubere Verhältnisse.

Die Mitarbeiter können sich nicht erklären, warum am letzten Wochenende so viel Müll neben den Gefäßen landete, obwohl die Behälter gar nicht prall gefüllt gewesen seien. Eine Woche davor sei die Bahnhofstraße sauber gewesen. Dass es diesmal nicht klappte, könnte auch mit einer wundersamen Wanderung der aufgestellten 240-l-Gefäße zusammenhängen. Deponiert sind sie normalerweise in der Nähe der Fressbuden, dort, wo der meiste Abfall anfällt. Stefanie Genthe: „Die Kollegen werden sich mit den Markthändlern austauschen, nach Gründen forschen und Verbesserungen vorschlagen.“

Ein möglicher Grund für die Abfallzunahme auf den Straßen: Die kleineren, fest installierten Müllbehälter. Viele Zeitgenossen machen sich gar nicht die Mühe, ihre sperrigen Kartons und Schalen in das Gefäß zu befördern. Oft steckt der Müll in der schmalen Öffnung fest, obwohl der Behälter längst nicht gefüllt ist. Die Bitte der Gelsendienste-Mitarbeiter: Die Kapazität der Behälter voll ausnutzen und keinen Abfall vor oder auf den Müllgefäßen deponieren.