Gelsenkirchen. . Etwa 20 ehemalige und aktuelle Mitarbeiter der Gelsendienste stehen im Visier der Essener Staatsanwaltschaft. Sie sollen auf den Recycling-Höfen der Stadt Entsorgungs-Gebühren unterschlagen haben. Ins Rollen hat den Fall eine Mitarbeiterin gebracht, die selbst zu den Beschuldigten zählt.

Nach dem Bekanntwerden eines möglichen Skandals bei den Gelsendiensten hat sich die Staatsanwaltschaft Essen erstmals zu den Ermittlungen geäußert. Der Kreis der Beschuldigten umfasst nach Angaben von Oberstaatsanwalt Willi Kassenböhmer etwa 20 Beschuldigte, ehemalige und aktuelle Mitarbeiter der Gelsendienste. Ihre Masche: Bei Kunden, die auf den Recycling-Höfen der Stadt auf eine Quittung verzichtet haben, wurden die Entsorgungs-Gebühren unterschlagen und in die eigene Tasche gesteckt.

Ins Rollen gebracht hat die Ermittlungen die Anzeige einer Mitarbeiterin, die selbst zu den Beschuldigten zählt. Offenbar dauert das betrügerische System seit Jahren an, so berichten es betroffene Nutzer auf waz.de/gelsenkirchen. Die Staatsanwaltschaft äußert sich zum Zeitraum der Vorfälle noch nicht konkret, räumt aber ein, dass teilweise bereits Verjährungsfristen greifen, die Taten also mehr als fünf Jahre zurückliegen und nicht mehr verfolgt werden.

„Wir stehen noch am Anfang der Ermittlungen“

Unklar ist auch die Höhe des Schadens, der durch die Unterschlagungen entstanden ist. Kassenböhmer: „Wir stehen noch am Anfang der Ermittlungen.“ Die würden zudem dadurch erschwert, dass die Beschuldigten allesamt bereits von den Vorwürfen wissen. Am Mittwoch wird sich der Betriebsausschuss der Gelsendienste mit dem Thema beschäftigen. Die Vernehmungen dauern an.