Gelsenkirchen. . Seit 30 Jahren zelebriert er auf den Bühnen der Welt und im Fernsehen sinnfreie, oft derbe Musik-Clownerie. In der Gelsenkirchener Kaue bewies der 62-jährige Amerikaner mit Wohnsitz in Barcelona wieder einmal, dass er sein Publikum immer noch im Griff hat.

Er gilt als einer der besten Clowns der Welt: Am vergangenen Samstag war Jango Edwards in der Kaue zu Gast. Zu seinem Programm „Classics Duo“ waren rund 250 Gäste gekommen und stellten hohe Anforderungen: Edwards musste sich beweisen und zeigen, ob er es mit 62 Jahren immer noch kann.

Mit Musik und Clownerie vom Feinsten beeindruckt Jango Edwards sein Publikum schon seit 30 Jahren. Durch TV-Serien ist er auch dem deutschen Publikum bekannt. Da war es keine Überraschung, dass der Saal der Kaue proppenvoll war. Nach Beginn der Show dauerte es nicht lange, bis die ersten herzlichen Lacher aus dem Publikum zu hören waren.

Edwards ist immernoch der alte

Edwards hat seinen Stil nicht verloren. Kurze Sketche mit Musik unterlegt und derbe Witze, meist zweideutig und direkt. Auf Englisch natürlich. Man muss Jango Edwards lieben, um die zweistündige Show durchzustehen. Doch das Publikum in der Kaue scheint zu wissen, worauf es sich eingelassen hat. Ein Lacher folgt dem anderen. Vor allem die erste Reihe wird oft direkt angesprochen, ob die Gäste es wollen oder nicht.

Beim Lied „Great Balls on fire“ von Jerry Lee Lewis spielt Edwards Luftklavier und singt dazu. Zweideutige Posen einbegriffen. Die Art und Weise, wie er gestikuliert, lässt dem Publikum keinen Moment zum Atmen. Zu stark ist der Lachreflex. Beim nächsten Lied, live gesungen, werden die Gäste sogar animiert, mitzuschunkeln und die Arme zu heben.

Der gleiche Chaot wie früher

Manche Leute mögen sich fragen „Was mache ich hier überhaupt?“ – und trotzdem macht jeder mit. Animieren und unterhalten kann Jango Edwards. Und nachdenken darf der Zuschauer beim Clown sowieso nicht. Es geht um den Spaß und die Besucher lassen sich mitreißen. Nicht nur von Jango Edwards, sondern auch von seiner bezaubernden Assistentin in XXL.

Die etwas kurvigere Dame zeigt auf der Bühne, dass sie dem Clown in keinster Weise nachstehen muss. In einem Kleid mit rotem Umhang und Mütze, ähnlich wie Wonderwoman, steht sie auf der Bühne. Nur durch das Schauen ins Publikum und irritierender Blicke bricht das Lachen erneut aus. Es folgt eine völlig sinnlose aber geniale Vorstellung eines Chorstückes mit nur einer Person, die auf ihren Einsatz wartet. Nach nur zwei Liedzeilen ist der Einsatz vorbei und die Dame steht und wartet auf das Ende. Das Publikum ist von der Show begeistert. Auf die Frage, ob Edwards alle Erwartungen erfüllt hat, antwortet ein Zuschauer nach der Vorstellung ohne zu zögern und im Brustton der Überzeugung: „Er ist der gleiche Chaot wie früher. Wunderbar!“. Jango Edwards hat also gezeigt: Er kann es immer noch!