Gelsenkirchen. . Das Marienhospital in Ückendorf ist nunmehr ein anerkanntes Perinatalzentrum Level 1 und bietet damit die höchste neonatologische Versorgungsstufe von Risikopatienten vor und nach der Geburt.

Auditor Dr. Hans-Joachim Bücker-Nott von der Ärztekammer Westfalen-Lippe übergab das Zertifikat an die beiden leitenden Ärzte – Dr. Markus Lutz und Dr. Hans-Jürgen Venn. Im Krankenhaus werden Frühgeborene ab der Lebensfähigkeit mit einem Geburtsgewicht auch unter der Marke von 500 Gramm betreut.

„Wir als leitende Ärzte sind nur zwei Köpfe, das Zertifikat aber gehört allen 92 Mitarbeitern, denn ohne ihre zusätzlichen Fortbildungen und Qualifikationen könnten wir diese Qualität der Versorgung nicht garantieren“, so bescheiden bedankte sich Markus Lutz auch im Namen seines Kollegen Venn beim Team.“

Er verwies aber auch darauf, dass die Auszeichnung „zugleich auch eine Aufgabe und Herausforderung“ ist. Denn bereits in zwei Jahren wird das Marienhospital Gelsenkirchen ob seines hohen Standards erneut unabhängig geprüft, um das Zertifikat behalten zu dürfen.

Spezialisten für Risikoschwangerschaften

Level-1-Zentren werden von Neonatologen und ärztlichen Geburtshelfern geleitet und haben räumlich miteinander verbundene Entbindungsstation, OP-Saal, und Neugeborenen-Intensivstation mit mindestens sechs Plätzen. Sie verfügen unter anderem über ständige Arztbereitschaft und einen Neugeborenen-Notarzt für die Nachbarabteilungen. Besondere Risikoschwangerschaften, zum Beispiel Mehrlingsschwangerschaften ab zwei bis drei Kinder sollen nur in Level-1-Zentren entbinden. Die Zentren sind zudem eng vernetzt mit Kinderkardiologie, -Chirurgie und -Neurologie.

2011 kamen im Marienhospital 867 Babys zur Welt. 42 davon waren Mehrlingsgeburten. 46 Frühgeborene hatten ein Gewicht unter 1500 Gramm – wobei die kleinsten leichter als 500 Gramm waren. Das nächst gelegene, von der Ärztekammer Westfalen-Lippe zertifizierte Perinatalzentrum ist in Datteln.

Zum Verständnis: Als „Neonatologie“ bezeichnet man die Lehre der Pathologie und Physiologie Neugeborener; entsprechend einen Zweig der angewandten Kinderheilkunde, der sich mit Neugeborenenmedizin (oft auch Frühgeborenenmedizin) und Neugeborenenvorsorge befasst.