Gelsenkirchen. . Vergangene Woche noch Spätsommer und kühle Cocktails, heuer Wintereinbruch und dampfender Glühwein – der stete Wandel hielt auch Einzug bei der Aktion „1000 Lichter in der City“.

Mit einem klassischen Countdown schaltete Bürgermeisterin Gabriele Preuß die bunten Lichterbögen auf der Bahnhofstraße an.

Hunderte Zuschauer säumten dabei die Stände auf dem Neumarkt und in der Einkaufszone, Tausende nutzten den verkaufoffenen Sonntagnachmittag zu einem ausgiebigen Bummel bei Sonne und Frost.

Warmes stand hoch im Kurs

Dichtes Gedränge herrschte beispielsweise, als die Flaming Gold-Cheerleader mit ihren übermannshohen Figuren hoch hinaus in den blauen Himmel sprangen, in ihren knappen Kostümen tanzten sie sich sprichwörtlich warm, während die Besucher drumherum sich an Reibeplätzchen oder Bratwurst gütlich taten. Heiß her ging es im doppelten Sinne auch bei Lemmi’s Feuershow. Allerdings hatte der Kölner etwas Mühe, das – bleiben wir im Bild --, Eis zu brechen. Doch spätestens als die umher wirbelnde menschliche Feuerwand – natürlich völlig absichtlich – Gefahr lief, sich an empfindlichster Stelle selbst abzufackeln, sprang der Funke über. Und ein fein platzierter Verweis aufs Revierderby („Double-Gewinner-Bezwinger“) trieb denn auch dem Letzten wieder die Freudesröte in die ausgekühlten Wangen.

Das nahende Gruselfest „Halloween“ war allgegenwärtig. Dutzende Kinder plünderten gleich kistenweise die Stapel, um bizarre Kürbisköpfe zu schnitzen. Zum kunstvoll geschminkten Gesicht braucht man schließlich auch das passende Accessoire. Für die Jagd am Mittwoch nach Süßem oder Saurem wird eben nichts dem Zufall überlassen.

Was’ auf die kalten Ohren gab es auch noch: „Astairre“ brachten guten Deutschrock zu Gehör. Vom Bottroper Pop-Punk-Trio dürfte man alsbald noch mehr hören. Und das nicht bloß, weil im Frühjahr 2013 ihr Debütalbum erscheint, nein, das darf man sagen, sie beherrschen ihr Handwerk – Texte zum Schmunzel und Nachdenken, eingefasst in einem dynamisch-melodiösem Klangteppich.

Ach ja, an einem Stand mit Hochprozentigem aus der Karibik versuchte sich ein wohl arg fröstelnder Zeitgenosse an Bob Marley’s „One Love“. Merke: Nicht jedem ist der Gesang gegeben, auch wenn’s vielleicht das Herz wärmt – immerhin wenigstens das eigene.