Training auf dem Catwalk für die "Miss Turkuaz"-Wahl in Gelsenkirchen
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Gelsenkirchen. . Das Catwalk-Training für die diesjährigen Miss Turkuaz-Anwärterinnen findet im Wissenschaftspark in Gelsenkirchen statt. Von Zickenkrieg ist bei den Teilnehmerinnen aus ganz Deutschland keine Spur. Das Model-Camp befindet sich im Hotel Courtyard Marriott.
Choreograf Patrick Urban beendet die nächste kleine Einheit. „So, Ihr Süßen, wir machen jetzt noch einmal zusammen die Drehung, dann habt ihr 15 Minuten Pause“, sagt er freundlich aber bestimmt und schickt die ausnahmslos dunkelhaarigen Schönheiten auf dem Laufsteg auf Position. „Das funktioniert nur, wenn Ihr das Gewicht auf das linke Bein verlagert“, schärft er den Deutschtürkinnen ein. „Rechts, links, Drehung. Und achtet darauf, dass ihr Platz habt!“
Yildiray Cengiz und sein Team von der Agenturgruppe Ekip haben den Schlussspurt für die Wahl zur Miss Turkuaz 2012 eingeläutet. Im Wissenschaftspark laufen die Proben auf dem Catwalk auf Hochtouren. Seit Sonntag sind die 18 Finalistinnen des Schönheitswettbewerbs mit Integrativ-Charakter (Motto: „Wir sind auch Deutschland!“) im Courtyard Marriott untergebracht.
Neben Ausflügen in die Zoom Erlebniswelt und zum FC Schalke 04 gehört auch das Training auf dem Laufsteg zum Programm, damit beim Finale der Miss Turkuaz-Wahl am Samstag auch alles hinhaut. Nicht nur die Lauf- und Tanzproben finden in den Arkaden des Wissenschaftsparks statt, auch die heiß begehrte Krone wechselt an der Munscheidstraße in Ückendorf ihre Besitzerin.
Laufen, drehen, stehen, Posing
Patrick Urban trainiert schon seit über zwölf Jahren mit Models: „Wenn man bedenkt, dass es sich hier nicht um Profis handelt, dann ist das schon sehr, sehr toll.“ Laufen, drehen, stehen und Posing stehen auf dem Stundenplan. „Und es wird noch härter als heute“, verspricht er. Was hält er denn von diesem Wettbewerb, der sich ja angesichts des integrativen Ansatzes von herkömmlichen Miss-Wahlen unterscheidet? Da muss er nicht lange überlegen: „Der Multikulti-Faktor ist geil!“
Berna Keklikler, die amtierende Miss Turkuaz aus Bismarck, kann über die Bewerberinnen nur staunen: „Sie sind alle hübsch, alle nett. Favoriten werden sich erst später herauskristallisieren.“ Die Tochter von türkischen Eltern mit deutschem Pass – das ist die Hauptvoraussetzung für die Miss Turkuaz – hatte schon beim Casting erzählt, dass sie traurig sein wird, wenn sie sich von der Krone und dem ganzen Drumherum verabschieden muss.
Aber, wer weiß, vielleicht kommt ihre Nachfolgerin ja auch aus Gelsenkirchen. Elif Kestin wohnt in Schalke, ist 21 Jahre alt und studiert Wirtschaftsingenieurswesen an der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen: „Ich habe Spaß daran, zu laufen und mich zu präsentieren. Noch ist alles easy, aber wir stehen ja auch erst am Anfang.“ Von Zickenkrieg könne beim besten Willen keine Rede sein: „Zum Glück. Wir sind ein Team und noch keine Konkurrentinnen, das kommt vermutlich erst am letzten Tag.“ Bis es so weit ist, sitzen die jungen Frauen in Grüppchen zusammen, unterhalten sich, üben die Schritte ein.
Auf dem Laufsteg heißt es wieder Kinn hoch. Patrick Urban bedeutet einer Miss-Turkuaz-Anwärterin, nicht nach unten, sondern nach oben zu schauen. Tock, tock, tock hallen die hohen Pumps-Absätze durch die Arkaden. Einige der Deutschtürkinnen sind oben auf der Bühne sichtlich nervös. Während jeweils zwei von ihnen für den großen Auftritt am Samstag ihre kleine Runde drehen, drehen sie an Haarsträhnen, treten von einem schlanken Fuß auf den anderen oder knibbeln an ihren Fingern.
„Versucht die Drehung!“
„Versucht die Drehung, die wir gerade gemacht haben“, ordnet der Choreograf an. „Wir machen das gleiche wie eben, nur mit Musik.“ Die kleineren Mädchen positioniert Patrick Urban vorne außen, damit alle vom Publikum aus in etwa gleich groß wirken. Um zu veranschaulichen, was er von den Teilnehmerinnen erwartet, dreht er auch schon mal eine Runde über den Catwalk mit. Rechts, links, Drehung.
In der Jury sitzen am Samstagabend u.a. die amtierende Miss Turkuaz Berna Keklikler, Miss Deutschland Susan Henry, Detlef Tursies (MGO-Komitee Miss Deutschland), Kenan Kolat (Türkische Gemeinde Deutschland) und Schauspieler Sinan Akkuş (bekannt als Sinan Turçulu aus „Stromberg“).
Der gekürten Miss Turkuaz 2012 winkt als Hauptreis die Wildcard zur Teilnahme an der Wahl zur Miss Deutschland 2013 (Berna Keklikler wurde 2012 Dritte!). Und so ganz nebenbei darf sie sich auch noch über eine Woche Luxusurlaub für zwei Personen im Traumhotel Rıxos Sharm El Sheikh in Dubai freuen.
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