Gelsenkirchen.. „Knotenpunkt“ bietet Betroffenen in Gelsenkirchen neue Unterstützung.

Die Diagnose Brustkrebs stellt Frauen vor viele Fragen und macht Betroffenen Angst. Gerade in dieser Zeit hilft Patientinnen die Gewissheit, dass sie mit ihrer Situation nicht allein sind. „Wichtig ist es, Sicherheit zu vermitteln und den Frauen Perspektiven zu geben“, sagt Dr. Abdallah Abdallah, Chefarzt der Klinik für Senologie und Leiter des Brustzentrums Ruhrgebiet. „Frauen beschreiben ihre Gefühlslage nach der Diagnose oft so: Man läuft auf festem Boden und stürzt plötzlich ab, ohne zu wissen, wo man landet. Unsere Aufgabe ist es deshalb, für eine sanfte Landung zu sorgen.“ Wichtig sei es, zu vermitteln, dass es immer eine Lösung gibt. Ein Gespräch mit der Onkologie-Fachschwester oder einem Psychologen kann da helfen.

Angehörige in Hilfe einbinden

Einen großen Beitrag können in dem Zusammenhang Angehörige leisten. Sie sollten vor allem Mitgefühl zeigen. „Angehörige helfen, indem sie mithören, was die Ärzte sagen. Denn viele Frauen sind nach der Diagnose blockiert und können nicht alle wichtigen Informationen aufnehmen“, so Dr. Abdallah weiter. „Hier ist viel Fingerspitzengefühl gefragt.“

Schließlich nehmen die Patientinnen die Nachricht über die Erkrankung ganz unterschiedlich auf. „Jede Frau geht anders mit der Diagnose um. Aber die Angst ist ein Gefühl, dass alle Betroffenen gemein haben.“ Deshalb benötigen Patientinnen Unterstützung. In Gelsenkirchen findet man diese etwa bei der „Revierinitiative“, die im Jahr 2003 von erkrankten Frauen und Angehörigen gemeinsam mit Dr. Abdallah gegründet wurde, um Frauen in jeder Phase ihrer Erkrankung Beratung und Unterstützung zu bieten.

Anlaufstelle Knotenpunkt

Sie konnten im Jahr 2006 sogar die zentrale Anlaufstelle „Knotenpunkt“ in den Evangelischen Kliniken Gelsenkirchen für brustkrebskranke Frauen aus dem ganzen Ruhrgebiet etablieren. Hier gibt es unter anderem Info-Veranstaltungen, Gesprächskreise oder Kosmetikseminare für Frauen, die eine Chemotherapie erhalten. Das Angebot des Knotenpunktes ist kostenlos. Die Initiatoren legen nämlich großen Wert darauf, dass sich alle Frauen – unabhängig von ihrer finanziellen Situation – an die Anlaufstelle wenden können.

„Viele Frauen fühlen sich so, als seien sie von Nebel umgeben und wüssten nicht, wo der Weg hinführt“, erzählt Abdallah. „Für uns ist es wichtig, den Patientinnen zu zeigen, dass der Nebel später oftmals von klarem Licht durchdrungen wird.“