Gelsenkirchen. . Stadt startet mit der Veranstaltungsreihe „Gelsenkirchen all inclusive - Traumziel Barrierefreiheit“mit der Reise in eine inklusive Gesellschaft.

Dass der Koffer der Stadt Gelsenkirchen für die „Reise“ zum Traumziel Barrierefreiheit bereits mit vielen Ideen und Projekten gespickt ist, zeigten Schulen, Kindertagesstätten, Vereine, Verbände, gemeinnützige Organisationen und Integrationsbetriebe an ihren Info-Ständen auf dem Markt der Möglichkeiten im Rahmen der Veranstaltung „Gelsenkirchen all inclusive“.

Am vergangenen Donnerstag traf die Stadt gemeinsam mit vielen weiteren Institutionen in der Emscher-Lippe-Halle die ersten Reisevorbereitungen für den Weg in eine inklusive Gesellschaft, die niemanden mit einer körperlichen oder geistigen Behinderung vom gesellschaftlichen Leben ausschließen soll. Um das Ziel Barrierefreiheit jedoch erreichen zu können, müssen nach und nach soziale Schranken, Vorurteile und Barrieren in den Köpfen abgebaut und bauliche Hindernisse überwunden werden. Die Veranstaltung war ein erster Schritt und ein Signal an alle Bürgerinnen und Bürger, aktiv an diesem Ziel mitzuwirken.

Keine Barrieren im Kopf

In vielen Kitas und Schulen werden bereits behinderte und nicht-behinderte Kinder zusammen in Klassen und Gruppen betreut, in denen sie gemeinsam spielen und lernen. „Mit jungen Kindern geht das sehr leicht, sie haben keine Barrieren im Kopf“, sagte Erzieherin Katharina Feldmann von den Katholischen Kindertageseinrichtungen des Bistums Essen und fügte an: „Wir nehmen den Gedanken der Inklusion sehr ernst. Wir können alle von dieser Vielfalt profitieren.“ Auch Nadine Mohr, Lehrerin an der KGS Sandstraße, betonte den gesellschaftlichen Nutzen: „Das Sozialverhalten und die Rücksichtnahme sind bei den Kindern deutlich besser ausgeprägt.

Sie gehen unvoreingenommener miteinander um.“ Für einen solchen Umgang sprach sich auch Bayram Dogan, der Spielführer der Blindenfußballmannschaft des VfB 09/13 Gelsenkirchen, aus: „Mein Gedanke ist es, sich nicht zu isolieren, aktiv zu sein und auf die Menschen zuzugehen. Ich bin blind, alles andere ist das Gleiche.“ Seine Mannschaft nimmt am normalen Vereinsleben teil und das war eine ganz bewusste Entscheidung. „Wir sind eine integrative Mannschaft. Torwart, Trainer und Guide sind sehend“, sagte Dogan und wünschte sich, dass das Thema stärker in die Mitte der Gesellschaft rückt.

Mitmachen kann jeder

Um allen Menschen das gesellschaftliche Miteinander zu ermöglichen, sind weitere Veranstaltungen, Workshops und Ideenwerkstätten im Rahmen von „Gelsenkirchen all inclusive – Traumziel Barrierefreiheit“ geplant.

Mitmachen kann jeder. Schließlich käme eine barrierefreie Stadt auch der Mutter mit dem Kinderwagen oder dem Sportler mit dem Kreuzbandriss entgegen, sagte Oberbürgermeister Frank Baranowski in seiner Rede. Denn unter dem Strich waren sich die Anwesenden einig: Am Ende profitieren alle — ob mit oder ohne Handicap. Und in dem Koffer für diese Reise ist schließlich noch Platz für viele weitere Ideen, Wünsche und Projekte.