Ein Händchen für Technik bewiesen rund 60 Mädchen beim „Engineer for a day” in der Fachhochschule Gelsenkirchen

Selbstbewusstsein braucht man schon, um sich als Frau in einem technischen Studiengang durchzuboxen. Auf Händen getragen und doch stets in der Position, sich zu beweisen. „Aber das ist ja gerade der Reiz daran”, zwinkert Lisa Dominas. Gemeinsam mit rund 60 anderen Mädchen wagte sich die Zwölftklässlerin gestern im Rahmen des Hochschulinformationstages der FH hinein in die Männerdomäne der Ingenieure. Denn experimentieren, das zeigte der „Engineer for a day”, ist schick: Einen ganzen Tag lang bekamen die Schülerinnen die Möglichkeit, mehr über Studiengänge wie Elektrotechnik, Informatik, Chemie oder Maschinenbau zu hören und dabei schlummernde Talente zu entdecken.

Johanna Franken hat sich schon von klein auf für Technik begeistern können. Ein bisschen Zeit bleibt der 16-Jährigen noch bis zum Abi, aber gestern konnte sie trotzdem schonmal in den grünen Kittel schlüpfen und Laborluft schnuppern. In der Mikro- und Medizintechnik – ganz hoch oben auf ihrer Liste – durfte Johanna sich an Ultraschall und Operationen durchs Schlüsselloch versuchen. In anderen Fachbereichen tüftelten die Mädchen an der Klebrigkeit von Kaugummi und lernten, wie Sicherheitssysteme in Kaufhäusern funktionieren. Zwischendurch standen nicht nur Professoren, sondern auch Studentinnen und Absolventinnen Rede und Antwort.

„Das war wirklich glaubhaft”, bestätigt Lisa Dominas, „und auch schön zu hören: Die NCs sind durchaus machbar”. Dabei, merkt Marion Gebhard als Mathematik-Professorin und Gleichstellungsbeauftragtet immer wieder, glänzen die Mädchen, die es wagen, nicht nur mit Disziplin sondern auch guten Noten: „Bis jetzt sind alle, die hier landen, eingeschlagen.”