Gelsenkirchen.. Der Alpenverein Gelsenkirchen lud zum Klettertag in den Nordsternpark ein. Die Teilnehmer standen vor der Herausforderung, eine 16 Meter hohe künstliche Bergwand zu überwinden

Vor zwei Jahren ist Pia Pelkowski auf den Geschmack gekommen: Bei einem Ausflug des Alpenvereins Gelsenkirchen hat die 17-Jährige das Klettern für sich entdeckt. Mittlerweile leitet sie sogar eine eigene Jugendgruppe. Am Samstag lud ihr Verein zum ersten mal zu einem Klettermarathon in den Nordsternpark ein. Gemeinsam mit einer Kletterpartnerin ging es auch für die Beckhausenerin 16 Meter hoch hinaus.

„Klettern ist ja eigentlich ein Individualsport“, sagt Andreas Dülberg, Ausbildungsreferent bei der Gelsenkirchener Sektion des Deutschen Alpenvereins. Bei Wettkämpfen wird normalerweise der Schwierigkeitsgrad des Parcours bewertet. Dülberg: „Diesmal geht es aber um Ausdauer und Taktik.“

Sieben Stunden wurde geklettert

So hatten auch eher unerfahrene Seilschaften Erfolgschancen. Diese wurden als Team bewertet. „Solche Wettkämpfe gibt es nur sehr selten, auch für uns ist das heute eine Premiere.“ Kein Zufall, dass auch Vereine aus anderen Städten zur Kletteranlage nach Horst kamen. „Die weiteste Anreise ist aus Beckum“, so Andreas Dülberg, der sich für die Premiere aber mehr Zuspruch erhofft hatte.

Alpenverein erlebt eine Renaissance

„Wir haben über unseren Verband den Wettkampf beworben, beim nächsten mal werden wir auch mehr über das Internet machen.“ Der Klettermarathon soll wie bei den Volksläufen und Jedermannrennen beim Radsport eine breite Masse ansprechen. „Heute sind vor allem viele junge Leute gekommen“, stellt Andreas Dülberg fest. Auch der 1000 Mitglieder starke Gelsenkirchener Alpenverein erfährt zur Zeit eine Renaissance. „Wir haben viele neue, junge Trainer- und Ausbilder in den Bereichen Wandern, Klettern und Bergsteigen.“

So wie Pia Pelkowski, die einmal in der Woche Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren das Klettern näher bringt. Mit dem Bouldern (Klettern in Absprunghöhe) hat sie angefangen. Heute ist selbst die 16 Meter hohe Kletteranlage im Nordsternpark kein Problem mehr. Bei einem Wettkampf ist die 17-Jährige am Samstag aber zum ersten mal. „Wenn es direkt vor der Haustür ist, muss man die Chance nutzen.“ Das Motto des sieben Stunden dauernden Marathons: Klettern bis zum Abfallen. Die Ehrlichkeit der 30 Teilnehmer war hier gefragt. Die Klettermeter, der Schwierigkeitsgrad und die Art der Begehung (unterschieden werden Vorstieg und Nachstieg) wurden nämlich eigenhändig dokumentiert. Andreas Dülberg: „Der Spaß steht heute im Fokus.“