Ortsmarke. . Für drei Millionen Euro wird die 2005 aufgegebene Evangelische Paul-Gerhardt-Kirche in einen Wohnkomplex für Frauen umgebaut. Über den Verein „Beginenhof Gelsenkirchen“, der das Haus mit Leben füllen wird, informierten die Mitglieder am Samstag die Bürger in Ückendorf.

Noch liegt das Gelände am Festweg im Dornröschenschlaf, doch das Vorzeigeprojekt für die Stadt wirft seine Schatten voraus: Für drei Millionen Euro wird die 2005 aufgegebene Evangelische Paul-Gerhardt-Kirche in einen Wohnkomplex für Frauen umgebaut. Über den Verein „Beginenhof Gelsenkirchen“, der das Haus mit Leben füllen wird, informierten die Mitglieder am Samstag die Bürger in Ückendorf. Anlass war der bundesweite Aktionstag für gemeinschaftliches Wohnen.

Bereits im Mittelalter wird die Bewegung erstmals erwähnt. In Flandern wohnten die religiösen Beginen in Gemeinschaften.

Ein Ziel: Gemeinsam älter werden

„Die Frauen hatten damals eine andere Lebenssituation, damit wollen wir uns nicht vergleichen“, so Mechthild Siepmann, Vorsitzende des Beginenhof in Gelsenkirchen. Heute wollen sich die Frauen bei Herausforderungen wie dem Älterwerden oder der Kindererziehung unterstützen. Mechthild Siepmann leitet seit fünf Monaten die Geschicke des Vereins und kann bereits auf Beginenhof-Erfahrung zurückgreifen.

37 Wohneinheiten werden gebaut

In Berlin hat die 76-Jährige an der Gründung des Vereins mitgewirkt. „Leider kam es nicht zum Bau von Wohnungen.“ In Ückendorf ist Land in Sicht: Der Spatenstich soll 2013 erfolgen. Frauen jeden Alters, mit und ohne Kinder, sollen zusammen wohnen, haben aber eigene, von einander getrennte Wohnungen. Siepmann: „Wir möchten viel gemeinsam machen, aber auch so viel Eigenes erhalten wie möglich.“

18 der 37 unterschiedlich großen Wohneinheiten (45 bis 81 Quadratmeter) sind bereits vergeben. Über die Attraktivität der noch freien Mieteinheiten informierte der Verein direkt am Ort des Geschehens. Siepmann: „Die Kirche bleibt äußerlich erhalten.“ Im Kirchenschiff entstehen Wohnungen und ein Gemeinschaftssaal. Das Projekt wird von der „Gemeinnützigen Siedlungs- und Wohnungsbaugenossenschaft Senne“ realisiert und auch öffentlich gefördert. Eigentlich wollten die Frauen schon 2011 einziehen. „Aber es kam es zu diversen Verzögerungen.“ Nach dem Spatenstich soll es schnell gehen. „15 Monate Bauzeit sind geplant.“ Dann soll das Gelände, das noch stark zugewuchert ist, aus dem Dornröschenschlaf erwachen.