Es ist Ferienzeit und an den Schulen herrscht gähnende Leere: Einsame Schulhöfe, kein Lärm, verlassene Flure. Doch am Ricarda-Huch-Gymnasium zeigt sich derzeit ein anderes Bild. „Momentan herrscht hier Chaos”, sagt Schulleiterin Ursula Klee.
Es ist laut, es staubt und es wird gebaut – umgebaut. Seit Juli haben die Bauarbeiten zur Teilsanierung des städtischen Gymnasiums begonnen. Der gesamte Mitteltrakt der Schule wird momentan bearbeitet und auseinandergenommen, da die Heizungsanlage komplett erneuert wird.
Handwerker jeglicher Art bohren, sägen, hämmern und reißen Wände ein. Dass hier mal die Mädchenumkleide und da ein Klassenraum war, ist kaum vorstellbar. Das Foyer, sonst überfüllt mit Schülern, ist nun voller Bauschutt und Abdeckplanen. Die Flure sind jedoch tatsächlich weitestgehend leer.
Aber wohin mit den Schülern, wenn das neue Halbjahr beginnt? Dafür werden auf dem Schulhof bereits Container, die keine sein wollen, getürmt. „Wir nennen sie lieber Pavillons”, so Ursula Klee. In zwei Etagen werden die 16 Metallboxen mit einer Grundfläche von 44x15 Metern, auf dem Schulhof gestapelt. Jedoch werden nicht alle 925 Schülerinnen und Schüler in den improvisierten Klassenräumen Platz finden. „Der Unterricht mancher Klassen wird in die Räume der Grundschule an der Irmgardstraße verlegt”, sagt Stadtsprecher Oliver Schäfer. Zudem sollen Schulveranstaltungen im Kettelerhaus im Mühlenfeld stattfinden.
Nach Weihnachten sollen die Pavillons jedoch wieder abgebaut sein. „Geplant ist, dass bis dahin die oberen beiden Etagen fertig sind, so dass die Schüler hier wieder die Räume nutzen können”, so Klee.
Neben der Sanierung des Mitteltraktes ist zudem noch die Installation eines Aufzuges eingeplant – „zur Barrierefreiheit der Schule”, sagt Schäfer. Auch die Sanierung der Aula, der Turnhalle und des Verwaltungstraktes stehen noch bis Ende 2010 auf der Liste. „Im Moment geht alles zügig voran, das ist sehr erfreulich”, sagt Klee.
Mit der Sanierung des Ricarda-Huch-Gymasiums ist ein großer Erfolg verbunden, den auch die Schülervertretung des Gymnasiums zu schätzen weiß. „Der Umbau ist sowohl für den Komfort des Ganztags, die Barrierefreiheit der Schule als auch für die Schüler selbst ein Gewinn. Uns als Schülervertretung lag besonders die Sanierung der Mädchentoiletten am Herzen. Es ist sehr gut, dass das endlich in Angriff genommen wird”, sagt Schulsprecher Behlül Taskingül (16).