Das städtische Kunstmuseum an der Horster Straße zeigt Grafiken von Lovis Corinth
Für Nordrhein-Westfalen ist 2009 das „Jahr der Grafik” – Grund genug für das städtische Kunstmuseum an der Horster Straße, hübsche Schmuckstücke aus den Schubladen der Grafiksammlung hervorzuholen. Den Auftakt in der Reihe „Einblicke in die Grafiksammlung” machen in diesem Jahr Werke von Lovis Corinth, der von 1858 bis 1925 lebte.
„Lebenslinien” lautet der Titel der kleinen Ausstellung – und Lovis Corinth hat Momente seines Lebens in diesen Bildern festgehalten, in Radierungen und Lithografien. Selbstbildnisse aus diversen Jahren gibt es hier, ein Porträt seiner Ehefrau, Szenen aus Theaterstücken und aus der Bibel hat Corinth ebenfalls zu Papier gebracht. „Er hat jedes Jahr ein Selbstbildnis von sich erstellt. Wir haben diese Bilder nebeneinander gehängt, damit man die Veränderungen gut sehen kann”, erklärt Museumsleiterin Leane Schäfer. Die Linien, die sich hier zu seinem Gesicht zusammensetzen, ziehen sich auch durch andere Werke des Künstlers. Lovis Corinth hat seinem Ferienhaus am Walchensee ein Denkmal gesetzt, hat Theater-Inszenierungen, die er besuchte, für die Nachwelt festgehalten. Da im Grafikkabinett des Museums noch bis zum 1. Februar die „Schichtungen” von Susanne Stähli zu sehen sind, werden die Corinth-Grafiken in einem anderen Teil des Museums ausgestellt. Man kann sie auf dem Weg zum Haupteingang schon von außen durchs Fenster sehen. „Wir können unsere Grafiken leider nicht dauerhaft zeigen, weil sie sehr lichtempfindlich sind”, erläutert Leane Schäfer.